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Klimaschutz: Verhandlungen über Klimapakt in entscheidender Phase

Die 3000 Delegierten haben einen weiten Weg vor sich. Seit Montag findet in Bonn eine der letzten Verhandlungsrunden über ein neues Klimaschutzabkommen statt, das im Dezember in Kopenhagen beschlossen werden soll.

Berlin - Zwar liegen erstmals konkrete Vertragstexte vor, doch die bestehen in weiten Teilen aus Leerstellen. Hauptstreitpunkte sind, um wie viel und in welchem Tempo die Industrieländer ihren Ausstoß klimaschädlicher Gase reduzieren müssen, welchen Beitrag die Schwellenländer leisten und wie die notwendige Anpassung an die Erderwärmung finanziert werden soll.

Der Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, hofft, dass in Kopenhagen dennoch ein Abkommen ausgehandelt wird, „das in irgendeiner Weise der Dramatik der Situation gerecht wird“. Er sagte dem Tagesspiegel, dass sich die Wissenschaft einig sei, dass eine durchschnittliche Erwärmung um zwei Grad gegenüber vorindustriellem Niveau „das Maximum dessen ist, was zu verkraften ist“. Selbst dann sei bis zum Ende des Jahrhunderts ein Anstieg des Meeresspiegels um ein bis eineinhalb Meter möglich, sagte Schellnhuber. Rund 20 Prozent der Weltbevölkerung leben in Küstennähe.

Schellnhuber rechnet mit schwierigen Verhandlungen in Kopenhagen. Er nennt die Bewältigung der Klimakrise eine „beispiellose zivilisatorische Herausforderung“. Denn gelinge es nicht, bis 2015 den Höchststand des weltweiten Treibhausgasausstoßes zu erreichen, werde es sehr schwer, das Ruder noch herumzureißen. Nach 2015 müssten die CO2-Emissionen jährlich weltweit um drei bis vier Prozent sinken, rechnet Schellnhuber vor. Wird der Höhepunkt erst 2020 erreicht, müssten es schon sechs Prozent jedes Jahr sein. „Das ist mehr als ein Kyoto-Protokoll pro Jahr“, sagt der Klimaexperte. Es hat allein acht Jahre gedauert, bis dieses Klimaabkommen in Kraft treten konnte. deh

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