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Klimawandel: Experte: Streit um Atomkraft ist "Geisterdebatte"

Einer der Autoren des Weltklimaberichts, der Potsdamer Klimaökonom Ottmar Edenhofer, hat die Diskussion über einen Ausstieg aus dem Atomausstieg kritisiert. Er empfiehlt drei Schritte, um gegen die drohende Klimakatastrophe anzugehen.

Berlin - Die Atomenergie "kann keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten", sagte er in den ARD-"Tagesthemen". Sie werde auch in Zukunft "nur ein Nischendasein führen". Derzeit habe sie am weltweiten Strombedarf einen Anteil von 17 Prozent. Allein um bei der erwarteten Verdoppelung des Bedarfs diesen Anteil zu halten, müsse man 400 neue Kernkraftwerke bauen. Das sei völlig unrealistisch.

Er empfahl drei unabdingbare Schritte, um eine Klimakatastrophe noch abzuwenden: die Nutzung erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden und die Abscheidung und unterirdische Lagerung des freigesetzten Kohlenstoffs von Kraftwerken.

Zugleich widersprach der Ökonom Befürchtungen der Wirtschaft, dass drastische Beschränkungen die Konjunktur gefährden könnten. Marktwirtschaften würden "ungeheuer flexibel reagieren können, wenn es neue Herausforderungen gibt". Er fügte hinzu: "Es ist nicht wahr, dass eine CO2-Reduzierung Einbußen am Wachstum bedeutet." (tso/dpa)

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