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Koalitionsgespräche: Schüssel will wieder verhandeln

Österreichs langjähriger Kanzler Schüssel will nun doch weiter mit dem sozialdemokratischen Wahlsieger Gusenbauer über die Bildung einer großen Koalition sprechen. Allerdings stellt die ÖVP Forderungen.

Wien - In die Koalitionsverhandlungen in Österreich ist Bewegung gekommen. Der amtierende Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sagte in Wien, seine Partei ÖVP sei bereit, die Gespräche mit der sozialdemokratischen SPÖ wieder aufzunehmen. Die Österreichische Volkspartei sei willens, den Sozialdemokraten eine Brücke zu bauen. Er habe für Freitag ein Treffen mit SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer vorgeschlagen und warte noch auf Antwort.

Zugleich knüpfte Schüssel dies jedoch an Bedingungen, die weiterhin für Zündstoff zwischen den Parteien sorgen dürften. So verlangte die ÖVP, dass die SPÖ alle von der alten Regierung unterzeichneten Verträge billigt. Darunter würde auch der Kauf von 18 Eurofighter-Jets fallen, der bei den Sozialdemokraten auf heftigen Widerstand stößt.

Die sozialdemokratische SPÖ hatte die Parlamentswahl am 1. Oktober mit einem knappen Vorsprung vor der ÖVP gewonnen; beide Lager hatten unmittelbar danach mit Koalitionsgesprächen begonnen. Schüssel setzte die Verhandlungen dann aber bis auf weiteres aus, nachdem mit den Stimmen der Sozialdemokraten zwei Untersuchungsausschüsse eingesetzt worden waren, welche die konservative ÖVP ablehnt. Die Ausschüsse sollen die Hintergründe des von der scheidenden Regierung beschlossenen Eurofighter-Kaufs sowie verschiedene Bankenaffären aufklären. (tso/AFP)

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