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Politik: Kölner Genossen missachten Minister-Ukas (Kommentar)

Es ist kaum zu glauben: Die SPD in Köln, die bei der Kommunalwahl abgeschmiert ist, gibt den Wählern keine Empfehlung für die Grünen-Kandidatin Anne Lütkes. Damit sind deren Chancen, in der kommenden Stichwahl Stadtoberhaupt zu werden, natürlich gering.

Es ist kaum zu glauben: Die SPD in Köln, die bei der Kommunalwahl abgeschmiert ist, gibt den Wählern keine Empfehlung für die Grünen-Kandidatin Anne Lütkes. Damit sind deren Chancen, in der kommenden Stichwahl Stadtoberhaupt zu werden, natürlich gering. Stattdessen also Harry Blum, der Christdemokrat, ein Freund des rheinischen Frohsinns? Was klingt wie eine Provinzposse, wie Kölner Klüngel eben, ist bei näherer Betrachtung eine Dummheit. Genau wie in Stuttgart, wo Rezzo Schlauch heute Oberbürgermeister sein könnte . . . Dabei muss das doch sofort einleuchten: Eine Industriemetropole in Händen der Grünen, ermöglicht durch eine kluge SPD - das hätte den Genossen etliche einflussreiche Posten unterhalb der Nummer eins gesichert, mithin den Klüngelfaktor ausreichend in Rechnung gestellt. Darüber hinaus hätten die Grünen Schulden bei der SPD gehabt, abzuzahlen vielleicht in Form von Entgegenkommen auf anderer Ebene. Aber mehr noch, das Votum der Kölner SPD ist ein schwerer Fall von Insubordination. Der neue Parteigeneral Franz Müntefering, der auch noch SPD-Landeschef ist, hat zur Unterstützung von Lütkes "geraten". Das kommt einem Befehl gleich. Müntefering zu missachten heißt, seine Autorität in Frage zu stellen, und das bedeutet, Gerhard Schröder mindestens zu verärgern. Was sich dann alles in allem zur Riesendummheit auswächst. Über Köln hinaus gesehen.

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