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Politik: Kohl läßt keine Zweifel am Wahlsieg der Union gelten

BONN (AP).Elf Wochen vor der Bundestagswahl am 27.

BONN (AP).Elf Wochen vor der Bundestagswahl am 27.September versucht Bundeskanzler Helmut Kohl alle Zweifel an seiner Wiederwahl zu zerstreuen."Wir können unsere Chancen wahrnehmen.Wir werden diese Wahl gewinnen", sagte Kohl am Montag nach der letzten Präsidiumssitzung seiner Partei vor der Sommerpause.Drei Viertel der Bundesbürger meinten in Umfragen, so Kohl, die Wahlen seien trotz der hohen Demoskopie-Werte für SPD und Rot-Grün noch nicht entschieden.Der "heiße Wahlkampf" beginne erst jetzt.Außerdem setze er auf eine sehr hohe Wahlbeteiligung, begründete Kohl seine Zuversicht.

Der CDU-Vorsitzende bestritt, daß der CDU/CSU-Fraktionschef Wolfgang Schäuble in Interview-Äußerungen vom Wochenende bereits ein Szenario für den Fall einer Wahlniederlage von CDU/CSU und FDP entworfen habe.Äußerungen Schäubles im Nachrichtenmagazin "Focus" waren als Warnung des Fraktionschefs vor einem Auseinanderbrechen der Union im Fall einer Wahlniederlage interpretiert worden.Er könne nach Lektüre des Textes nicht erkennen, daß Schäuble etwas derartiges gesagt habe, sagte Kohl.Die Frage des Auseinanderbrechens stelle sich ebensowenig wie die nach einer großen Koalition.Der Kanzler gab sich überzeugt, daß seine persönliche Abneigung gegen eine große Koalition von den führenden Politikern der Union geteilt werde.

Kohl bekräftigte seine Absicht, im Wahlkampf auf die positive Wirtschaftslage und den Rückgang der Arbeitslosenzahl zu setzen.Der Aufschwung sei "durch unsere Reformen mit herbeigeführt" worden.Für den Spätherbst sagte er eine Abnahme der Arbeitslosenzahl auf unter vier Millionen voraus.Kohl forderte den SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder auf, sich am 1.September bei der Generaldebatte über den Haushalt 1999 einem Rededuell über die jeweiligen politischen Absichten und Ziele zu stellen.Er hoffe sehr, daß Schröder an dem Tag genügend Zeit mitbringe und nicht wieder einen anderen Termin habe.Dann könne man "endlich einmal Maß nehmen" und klären, was der jeweilige Politiker zu vertreten habe.Ein Fernseh-Duell mit Schröder lehnte Kohl hingegen erneut ab.

Mit Spott bedachte Kohl Äußerungen von Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU), der sich selbst als Nummer drei der CDU - nach Kohl und Schäuble - eingeordnet hatte.Die CDU habe keine Rangfolge."Wir sind hier nicht beim Eiskunstlauf, wo Pflicht und Kür durcheinandergeworfen werden."

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