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Politik: Kohl macht Punkte gut

BONN/BERLIN (Tsp).Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl ist der SPD-Vorsprung in der Wählergunst gegenüber der Union nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" weiter geschrumpft.

BONN/BERLIN (Tsp).Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl ist der SPD-Vorsprung in der Wählergunst gegenüber der Union nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" weiter geschrumpft.Wäre am Sonntag Bundestagswahl käme die SPD nur noch auf 41 Prozent der Stimmen.CDU/CSU bleiben bei 38 Prozent.Laut Polit-Barometer sind noch immer fast ein Drittel der Wähler unsicher, wem sie bei der Bundestagswahl ihre Stimme geben sollen.Derweil ging Schröder auf deutliche Distanz zu Forderungen der Grünen und hat damit beim potentiellen Koalitionspartner für Verärgerung gesorgt.

Laut ZDF-Umfrage kämen Bündnis90/Grüne auf sechs Prozent der Wählerstimmen, die FDP auf fünf und die PDS auf vier Prozent.Damit ergäbe sich eine rot-grüne Mehrheit nur, wenn die PDS nicht in den Bundestag einzieht.Auch in der allgemeinen politischen Stimmung der Bevölkerung ist der Abstand zwischen Union und SPD laut Politbarometer in den vergangenen drei Wochen gravierend geschmolzen.CDU/CSU legten zum vierten Mal in Folge zu und kamen auf 37 Prozent, nach 36 Prozent im Vormonat.Die SPD verlor dagegen deutlich von 47 Prozent auf 43 Prozent.Bei dieser Frage, die sich von der traditionellen "Sonntagsfrage" unterscheidet, kamen Bündnis90/Grüne unverändert auf sieben Prozent; die FDP legte von vier auf fünf Prozent zu, die PDS stieg von drei auf vier Prozent.

Im direkten Vergleich der Kanzlerkandidaten liegt beim Politbarometer SPD-Kandidat Gerhard Schröder mit 54 Prozent klar vor Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), der auf 38 Prozent kommt.Gegenüber der letzten Umfrage verlor Schröder zwei Prozentpunkte, während Kohl drei Punkte gewann.Erstmals in diesem Jahr trauen mit 27 Prozent mehr Befragte einer unionsgeführten Bundesregierung größere Wirtschaftskompetenz zu als einer SPD-geführten Regierung, für die 25 Prozent stimmten.

SPD-Kanzlerkandidat Schröder kündigte unterdessen am Freitag an, er werde für Koalitionsverhandlungen keine Vorbedingungen der Grünen akzeptieren.Dies gelte sowohl für die Öko-Steuer als auch für andere Vorhaben.Die von den Grünen abgelehnte Ostsee-Autobahn A 20 und die umstrittene Magnetschwebebahn Transrapid würden bei einem SPD-Wahlsieg gebaut, versicherte er in mehreren Interviews.

Der Fraktionssprecher der Grünen, Joschka Fischer, wies das Ansinnen Schröders zurück.Auch die Grünen akzeptierten keine Vorbedingungen, sagte Fischer.Sollten sich die Wähler für eine rot-grüne Mehrheit entscheiden, dann müßten die Verhandlungen ohne Vorbedingungen geführt werden."Das muß für beide Seiten gelten".Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) ist zuversichtlich, daß die Union in der Gunst der Wähler im Osten aufholt.Er geht wie Kohl davon aus, daß die kommenden drei Wochen entscheidend sein werden.

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