zum Hauptinhalt

Politik: Kohl rügt Schröder

Absage des Italien-Urlaubs „Reaktion auf Tagesgewäsch“

Berlin (hmt). Nach dem Rücktritt des italienischen TourismusStaatssekretärs Stefano Stefani haben deutsche Politiker das Ende der Streitigkeiten zwischen Rom und Berlin gefordert. CDU-Chefin Angela Merkel begrüßte, dass Regierungschef Berlusconi Konsequenzen gezogen habe. „Damit sollte diese Angelegenheit aber auch beendet sein und nicht weiteres Öl ins Feuer gegossen werden“, sagte sie der „Bild am Sonntag“. SPD-Fraktionsvize Michael Müller sprach sich aber offen für einen Regierungswechsel aus. Er hoffe, dass sich Italien „von diesen nationalistischen Tendenzen durch Wahlen reinigt, damit so etwas in Zukunft nicht wieder passiert“, sagte er dem Blatt.

Unionspolitiker übten scharfe Kritik an der Reaktion von Bundeskanzler Schröder auf die Ausfälle Stefanis. Altbundeskanzler Helmut Kohl hielt seinem Nachfolger vor, dessen Absage seines Italien-Urlaubs sei eine „völlig übertriebene Reaktion und überhaupt nicht adäquat“. Zwar sei Stefani ein „Dummschwätzer“, doch hätte Schröder auf „Tagesgewäsch“ nicht so „übertrieben“ reagieren müssen, sagte Kohl dem „Focus“. Änlich äußerte sich Unions-Fraktionsvize Wolfgang Schäuble. Der Kanzler hatte deutlich gemacht, dass er sich trotz Stefanis Rücktritt in diesem Jahr nicht in Italien erholen wolle.

-

Zur Startseite