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Politik: Kohlendioxid-Emissionen: Rot-Grün beim Klimaschutz im Verzug

Die Bundesregierung wird die zugesagten umweltpolitischen Ziele nicht erreichen können, wenn die Emission von Kohlendioxid nicht deutlich gesenkt und die Energieproduktivität gesteigert wird. Die Entwicklung müsse in den nächsten Jahren beschleunigt werden, um die Zielvorgaben einzuhalten, sagte Johann Hahlen, der Präsident des Statistischen Bundesamtes, am Dienstag in Frankfurt.

Die Bundesregierung wird die zugesagten umweltpolitischen Ziele nicht erreichen können, wenn die Emission von Kohlendioxid nicht deutlich gesenkt und die Energieproduktivität gesteigert wird. Die Entwicklung müsse in den nächsten Jahren beschleunigt werden, um die Zielvorgaben einzuhalten, sagte Johann Hahlen, der Präsident des Statistischen Bundesamtes, am Dienstag in Frankfurt.

Ursache für den Rückstand sind die in den letzten Jahren geringer gewordenen Fortschritte beim effizienteren und produktiveren Einsatz von Energie und Rohstoffen. "Aber insgesamt wurde die Umwelt 1999 durch wirtschaftliche Aktivitäten in Deutschland weniger beansprucht als noch zu Beginn des Jahrzehnts", sagte Hahlen bei der Vorlage des Berichtes "Umweltökonomische Gesamtrechnungen 2000".

Nach den Zielvorgaben soll der CO2

Ausstoß zwischen 1990 und 2005 um 25 Prozent zurückgehen. Die Energieproduktivität soll bis 2020 verdoppelt und die Rohstoffproduktivität zwischen 1993 und 2020 um das Zweieinhalbfache erhöht werden. Auf dem Weg dahin ist die Bundesrepublik auch durch die Stillegung alter Produktionsstätten und Kraftwerke in Ostdeutschland ein Stück voran gekommen. Der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid ging seit 1990 um 15 Prozent zurück. Im Vergleich zu 1991 sank der Rohstoffverbrauch um 3,2 Prozent. Der Energieverbrauch verminderte sich um 1,8 Prozent. Die Emissionen der für den so genannten sauren Regen verantwortlichen Schadstoffe reduzierten sich um 56 Prozent. Allerdings schwächten sich die durchschnittlichen Erfolge zum Ende der neunziger Jahre wieder ab. Der Ausstoß von Kohlendioxid hat sich von 1990 bis 1999 zwar um 153 Millionen Tonnen auf 861 Millionen Tonnen vermindert. Ab 1992 allerdings hat sich der durchschnittliche Rückgang auf 9,6 Millionen Tonnen abgeschwächt. Will die Bundesregierung ihre Zusage einhalten, müssten pro Jahr künftig 16,5 Millionen Tonnen weniger emittiert werden.

Insgesamt hat sich aber die wirtschaftliche Entwicklung vom Energieverbrauch und vom Schadstoffausstoß weiter abgekoppelt. In der Produktion etwa ging der Energieverbrauch zwischen 1991 und 1997 um 2,5 Prozent zurück, während das Produktionsvolumen um 7,6 Prozent zunahm. Dagegen stieg der direkte Energieverbrauch der privaten Haushalte in diesem Zeitraum um gut zehn Prozent an.

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