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Kommunalwahlen in Bayern: SPD-Triumph in mehreren großen Städten

Die Kommunalwahlen gelten als erster Gradmesser für das neue CSU-Führungsduo Erwin Huber und Günther Beckstein. Sieben Monate vor der Landtagswahl hat die CSU bei den bayerischen Kommunalwahlen in mehreren großen Städten schwere Niederlagen erlitten.

Sieben Monate vor der Landtagswahl hat die CSU bei den bayerischen Kommunalwahlen in mehreren großen Städten schwere Niederlagen erlitten. In München und Nürnberg wurden die amtierenden SPD-Oberbürgermeister Christian Ude und Ulrich Maly am Sonntag mit deutlichem Vorsprung wiedergewählt. In weiteren Städten zwangen SPD-Kandidaten die CSU-Amtsinhaber in Stichwahlen. In der drittgrößten Stadt Augsburg muss die SPD dagegen überraschend um den OB-Sessel bangen. Die Stichwahlen sind landesweit für den 16. März angesetzt.

In vielen Gemeinden lag die Wahlbeteiligung bei unter 50 Prozent. Die Kommunalwahlen galten als erster wichtiger Stimmungstest für Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Chef Erwin Huber seit deren Amtsantritt vor rund fünf Monaten. Beckstein (CSU) sagte am Abend im Bayerischen Fernsehen, für eine vollständige Bewertung der Ergebnisse sei es noch zu früh. Er fügte allerdings hinzu: "Wir haben unsere Leute nicht so zur Wahl gebracht, wie wir uns das gewünscht haben."

Sturm auf die roten Rathäuser blieb aus

  
SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget sagte mit Blick auf die Erfolge in den großen Städten: "Der CSU schwimmen die Felle davon. Der angekündigte Sturm auf die roten Rathäuser ist ausgeblieben." Die Bundes-SPD sprach von einem "sehr guten Auftakt für das Superwahljahr in Bayern". "Die bayerische SPD ist auf gutem Weg", erklärte SPD- Generalsekretär Hubertus Heil in Berlin.

In München kam der 60-jährige Ude laut vorläufigem amtlichen Endergebnis mit 66,7 Prozent auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Sein Herausforderer Josef Schmid von der CSU erhielt 24,5 Prozent. Auch für das rot-grüne Stadtratsbündnis von Ude zeichnete sich laut Prognose des Bayerischen Rundfunks eine größere Mehrheit als bisher ab. In Nürnberg erzielte Maly dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge 64,3 Prozent der Stimmen und verbesserte damit sein Ergebnis aus dem Jahr 2002 (56,0 Prozent) deutlich. CSU-Herausforderer Klemens Gsell erhielt 27,4 Prozent. Im Nürnberger Stadtrat löst die SPD zudem laut BR-Prognose mit 42,5 Prozent die CSU als stärkste Fraktion ab.

Eine Überraschung gab es in Augsburg, wo CSU-Herausforderer Kurt Gribl als parteiloser Kandidat laut vorläufigem Endergebnis mit 43,6 Prozent vor Amtsinhaber Paul Wengert (SPD) mit 40,6 Prozent lag. Im niederbayerischen Passau dagegen lag überraschend der SPD-Kandidat Jürgen Dupper vor dem CSU-Amtsinhaber Albert Zankl. Dort sowie in Würzburg und Regensburg müssen die amtierenden CSU-Oberbürgermeister in die Stichwahl. Auch andernorts entscheiden die Wähler erst in zwei Wochen über ihr neues Stadtoberhaupt. Rund neun Millionen Bayern waren aufgerufen, neue Gemeinde- und Kreisparlamente zu wählen. In den meisten der 2056 Kommunen standen auch die Bürgermeister und Landräte zur Wahl. Das landesweite Endergebnis liegt wegen des komplizierten bayerischen Wahlrechts voraussichtlich erst am Mittwoch vor. (ps/dpa)

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