zum Hauptinhalt

Konflikt mit Georgien: Russland droht mit "tödlicher Gewalt"

Im Konflikt zwischen Russland und Georgien verhärten sich die Fronten weiter. Während der russische Präsident Putin die georgische Führung scharf angriff, drohte der Armee-Chef im Kaukasus mit "tödlicher Gewalt".

Moskau - Die Spannungen zwischen Georgien und Russland wegen der Festnahme von vier russischen Offizieren verschärfen sich weiter. Der russische Präsident Wladimir Putin verglich die georgische Führung mit Lawrenti Berija, dem berüchtigten Geheimdienstchef unter Stalin, dessen blutiger Säuberungskampagne hunderttausende Menschen zum Opfer gefallen waren. Das Verhalten der georgischen Behörden gegenüber den russischen Offizieren entspreche dem Vorgehen Berijas, sagte Putin im staatlichen Fernsehen. Obwohl Russland alle Abkommen erfülle, würden die Offiziere ins Gefängnis geworfen. Er warnte die Regierung in Tiflis davor, sich "unter dem Schutz ausländischer Förderer" allzu sicher zu fühlen.

Seit der friedlichen Revolution in Georgien vor drei Jahren haben sich die Beziehungen zwischen Moskau und der pro-westlichen Regierung in Tiflis zunehmend verschlechtert. Am Mittwoch nahmen die georgischen Behörden vier russische Offiziere unter Spionageverdacht fest. Daraufhin stoppte die russische Armee ihren Abzug aus der Kaukasusrepublik und zog fast das gesamte Personal aus seiner Botschaft in Tiflis ab.

Russische Truppen in erhöhter Alarmbereitschaft

Die russischen Truppen im Kaukasus, darunter auch in Georgien, wurden nach Angaben ihres Chefs in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Sollte etwas gegen sie unternommen werden, werde die russische Armee notfalls mit "tödlicher Gewalt" darauf antworten, drohte Generalmajor Andrej Popow gegenüber dem russischen Radiosebder "Echo Moskau". Georgiens Präsident Michail Saakaschwili sagte bei einem Besuch im Schwarzmeerhafen Batumi, Georgien habe nichts zu befürchten; auf militärische Provokationen antworte es mit der "Macht des Gesetzes" und als "stabiles Land, das damit fortfährt, sich zu entwickeln und in der modernen Welt zu behaupten".

Die internationale Gemeinschaft verfolgt die wachsenden Spannungen zwischen Georgien und Russland mit Sorge. In Telefonaten forderten die Präsidenten der Ukraine, Polens und Litauens ihren georgischen Kollegen auf, sich um eine diplomatische Lösung zu bemühen. Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana bot seine Vermittlungsdienste an. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false