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Konflikt mit Nordkorea: Südkorea hält neue Manöver ab

Kurz vor Jahresende lässt Südkorea noch einmal die Muskeln spielen. Südkorea hat ein großes Manöver unweit der Landesgrenze zu Nordkorea abgehalten. Pjöngjang spricht von „Provokation“ und „Kriegstreiberei“.

Südkorea hat am Donnerstag erneut ein Militärmanöver mit scharfer Munition nahe der Grenze zu Nordkorea abgehalten. Die USA erklärten ihre Unterstützung für die Übung der Boden- und Luftstreitkräfte ihres Verbündeten. Nordkorea sprach von „Provokation“ und „Kriegstreiberei“, reagierte zunächst aber nicht weiter auf das Manöver. Das eine knappe Stunde dauernde Militärmanöver fand nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul in Pocheon statt, etwa 30 Kilometer südlich der Grenze zu Nordkorea statt. An der Übung waren800 Soldaten, Kampfjets, Hubschrauber, Panzer, Artilleriegeschütze und Langstreckenraketen beteiligt. Das Manöver fand genau einen Monat nach dem nordkoreanischen Beschuss einer südkoreanischen Insel statt, bei dem vier Südkoreaner getötet worden waren.

Am Mittwoch hatte Südkorea ein viertägiges Marinemanöver vor der Ostküste des Landes begonnen, rund hundert Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Beteiligt waren sechs Kriegsschiffe sowie Hubschrauber. Es gehe darum, Reaktionen auf ein mögliches Eindringen nordkoreanischer U-Boote oder Patrouillen-Schiffe in südkoreanische Gewässer zu üben, teilte die Armee mit.

Seoul erklärte, seine Militärmanöver hätten rein defensiven Charakter. Pjöngjang bezeichnete die südkoreanische Armee dagegen als „kriegstreiberisch“ und „darauf versessen, Nordkorea zu überfallen“. Am Mittwoch hatte das Weiße Haus Nordkorea vor einer gewaltsamen Reaktion gewarnt und darauf verwiesen, dass die Manöver vorher angekündigt seien und lediglich Verteidigungszwecken dienten. Die Vereinigten Staaten haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert.

Bereits am Montag hatte Südkorea ein Manöver auf der grenznahen Insel Yeonpyeong abgehalten, vor dem Nordkorea in scharfen Tönen gewarnt hatte. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit dem nordkoreanischen Artillerieangriff auf die Insel Yeonpyeong mit vier Toten vor einem Monat angespannt. Der kapitalistische Süden und der stalinistisch regierte Norden geben sich gegenseitig die
Schuld an der militärischen Eskalation. (AFP)

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