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Konflikt mit Pakistan: Indien will Frieden schließen

Der indische Premierminister Manmohan Singh hat dem früheren Erzfeind Pakistan im Zuge der Entspannungspolitik zwischen den beiden Atommächten einen Friedensvertrag angeboten.

Neu Delhi - "Ich habe eine Vision, dass der Friedensprozess letztlich dazu führen muss, dass unsere beiden Länder einen Vertrag über Frieden, Sicherheit und Freundschaft abschließen", sagte Singh nach Angaben der indischen Nachrichtenagentur PTI am Freitag im nordindischen Amritsar. «Bei dieser historischen Gelegenheit mache ich dieses Angebot dem pakistanischen Volk.» Singh eröffnete in Amritsar eine neue Buslinie zwischen Indien und Pakistan.

Singh sagte, er sei sicher, dass die pakistanische Regierung sein Angebot erwidern werde. «Die Zeit ist gekommen, die Feindseligkeiten und Bedenken der Vergangenheit hinter uns zu lassen und das Undenkbare zu denken», sagte der Premierminister. Singh lobte den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf dafür, mutige Maßnahmen gegen muslimische Extremisten ergriffen zu haben. Er betonte aber, in dieser Angelegenheit müsse im Interesse Pakistans und Indiens noch mehr unternommen werden. Neu Delhi wirft Islamabad immer wieder vor, dass muslimische Extremisten vom pakistanischen in den indischen Teil Kaschmirs eindringen und dort Terror verbreiten.

Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft im Jahr 1947 drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um das geteilte Kaschmir. Vor gut zwei Jahren nahmen die beiden Atommächte Friedensgespräche auf. Beim zentralen Streitpunkt Kaschmir wurde bislang keinerlei Durchbruch erzielt. Allerdings wurden mehrere «vertrauensbildende Maßnahmen» wie die Schaffung von Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Ländern beschlossen und umgesetzt. Die von Singh am Donnerstag eröffnete Buslinie verbindet den indischen Teil des Punjabs mit dem pakistanischen Teil. (tso/dpa)

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