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Politik: Konservative auf der Reise in die Vergangenheit (Kommentar)

Ohne überzeugende Führung, ohne tagespolitische Linie, ohne langfristige Strategie: Wie es einer Oppositionspartei im schlimmsten Fall ergehen kann, führen die britischen Konservativen in Blackpool vor. Nach ihrer verheerenden Wahlniederlage vor über zwei Jahren können sich die Tories bis heute nicht entscheiden, wie sie Tony Blairs "New Labour" beikommen wollen.

Ohne überzeugende Führung, ohne tagespolitische Linie, ohne langfristige Strategie: Wie es einer Oppositionspartei im schlimmsten Fall ergehen kann, führen die britischen Konservativen in Blackpool vor. Nach ihrer verheerenden Wahlniederlage vor über zwei Jahren können sich die Tories bis heute nicht entscheiden, wie sie Tony Blairs "New Labour" beikommen wollen. Dabei stellt sich der ehemaligen britischen Regierungspartei im Prinzip dasselbe Problem, das auch die CDU und CSU in Deutschland umtreibt: Soll der Angriff auf die Regierung von links oder von rechts erfolgen? Zwar fällt die tagespolitische Antwort auch in Deutschland mal so und mal so aus; aber immerhin schält sich langfristig eine Strategie heraus, die beim Wähler verfängt und auf die nächsten Bundestagswahlen gerichtet ist. Alles andere als der Zukunft zugewandt zeigen sich dagegen wieder einmal die britischen Tories bei ihrem jährlichen Parteitag. Vor einem Jahr versuchte der glücklose Parteichef William Hague noch, die Delegierten mit einem Plädoyer für "britische Lebensart" zu begeistern. In diesem Jahr hat die ehemalige Premierministerin Margaret Thatcher gleich selbst das Wort ergriffen und alles, was aus Kontinentaleuropa kommt, in Grund und Boden geredet. Mal sehen, wie die Zeitreise bei den britischen Konservativen weitergeht. Warum beim Tory-Parteitag im nächsten Jahr nicht gleich den Austritt aus Europa propagieren?

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