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Politik: Korrektur eines Fehlers (Kommentar)

Die SPD und die Grünen wollten mit dem Verbot von Studiengebühren die Stimmen junger Wähler gewinnen. Kenner haben diese Selbstbindung von Anfang an als Fehler bezeichnet, denn Bund und Ländern geht es finanziell nicht so gut, dass sie auf Studiengebühren verzichten könnten.

Die SPD und die Grünen wollten mit dem Verbot von Studiengebühren die Stimmen junger Wähler gewinnen. Kenner haben diese Selbstbindung von Anfang an als Fehler bezeichnet, denn Bund und Ländern geht es finanziell nicht so gut, dass sie auf Studiengebühren verzichten könnten. Bei einer jährlichen Finanzierungslücke von acht Milliarden Mark für die Hochschulen zählt jede Million, die zusätzlich in die Kassen fließen könnte, um die Betreuung der Studenten zu verbessern. Deswegen werden auch unter Sozialdemokraten immer wieder Stimmen laut, die Studiengebühren fordern. Schließlich zeigt das Beispiel Baden-Württemberg, dass bei den überlangen Studienzeiten Gebühren hilfreich sein können, um zögernde Studenten doch noch zu einer Entscheidung - Abbruch oder Abschluss - zu bewegen. Wenn der niedersächsische Minister Oppermann jetzt vom 13. Semester an Studiengebühren fordert, ist er gar nicht weit von dem sozialdemokratischen Vordenker und Minister Jürgen Zöllner entfernt, der Studienkonten einführen will, mit deren Hilfe Studenten zehn Semester lang gebührenfrei die Hochschulen besuchen können. Die Kultusminister werden am 25. Mai versuchen, sich auf dieser Basis zu einigen.

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