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Kosovo: Belgrad lehnt Ahtisaari-Plan ab

Die Regierung Serbiens hat den Entwurf des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari zum künftigen Status der Provinz Kosovo abgelehnt. Sie fordert Verhandlungen "ohne Druck".

Belgrad - Vor der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments am Mittwoch veröffentlichte die Regierung von Ministerpräsident Vojislav Kostunica eine Resolution gegen die vorgesehene de-facto-Unabhängigkeit des Kosovos, wie die Zeitung "Blic" auf ihrer Internetseite berichtete. Bei einem Treffen mit Vertretern der Fraktionen am Abend forderte Kostunica diese auf, noch am Mittwoch eine entsprechende Kosovo-Erklärung gegen den Ahtisaari-Plan zu verabschieden.

Nach der Erklärung der serbischen Regierung missachtet der Entwurf Ahtisaaris "die Souveränität und die territoriale Einheit der Republik Serbien". Nur Verhandlungen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen "ohne Druck" und "ohne willkürlichen Zeitdruck" könnten zu einer dauerhaften Lösung für das Kosovo führen. Eine "aufgezwungene Unabhängigkeit" des Kosovos hätte "unübersehbare negative Folgen".

Der frühere finnische Präsident Ahtisaari hat eine eingeschränkte Unabhängigkeit für die unter UN-Verwaltung stehende abtrünnige Provinz im Süden Serbiens vorgeschlagen. Belgrad hat diese de-facto-Unabhängigkeit des fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovos bereits mehrmals abgelehnt. Die Kosovo-Albaner wiederum streben eine uneingeschränkte Unabhängigkeit von Serbien an.

Ahtisaari will seine Vorschläge noch im März dem UN-Sicherheitsrat zur Entscheidung vorlegen. Russland hatte wiederholt mit einem Veto gedroht, sollte Belgrad diesen Plänen nicht zustimmen können. (tso/dpa)

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