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Politik: Kosovo: Bombenanschlag auf Parteiengebäude in Pristina

Die Innenstadt der Kosovo-Hauptstadt Pristina ist am Freitag von einer Explosion erschüttert worden. Dabei wurde eine Frau verletzt, mehrere Personen erlitten einen Schock, wie ein Sprecher der Kosovo-Schutztruppe Kfor mitteilte.

Die Innenstadt der Kosovo-Hauptstadt Pristina ist am Freitag von einer Explosion erschüttert worden. Dabei wurde eine Frau verletzt, mehrere Personen erlitten einen Schock, wie ein Sprecher der Kosovo-Schutztruppe Kfor mitteilte. Bei der Detonation wurden die Büros mehrerer Parteien beschädigt, Fensterscheiben gingen zu Bruch. Die Kfor ging von einem Bombenanschlag aus.

In dem von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) betriebenen Gebäude hatten mehrere Parteien ihren Sitz - unter anderem serbische, albanische und eine der türkischen Minderheit im Kosovo. Nach der Explosion riegelten Kfor-Soldaten und UN-Polizisten die Umgebung ab. Der Chef der UN-Verwaltung im Kosovo, Bernhard Kouchner, verurteilte den Anschlag und machte dafür "Demokratiefeinde" verantwortlich.

Vor dem Hintergrund der Schließung einer von Serben betriebenen Bleischmelze im Kosovo durch die UN wegen Umweltbelastung forderte Jugoslawien indes eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Der jugoslawische UN-Botschafter Vladislav Jovanovic nannte die Aktion illegal und forderte den Sicherheitsrat auf, die Schließung zu verurteilen und den Beschäftigten die Rückkehr an ihre Arbeitsplätze zu ermöglichen. Die Schließung stelle einen Verstoß gegen Beschlüsse des Sicherheitsrats dar, wonach die Kfor den Besitz und die Sicherheit aller Einwohner des Kosovos garantieren müsse, hieß es in einem Brief Jovanovics an den Rat. Die serbische Belegschaft demonstriert seit Tagen gegen die Schließung ihres Betriebs.

Die UN eröffneten in Pristina unterdessen eine Zentralstelle zur Klärung von Streitigkeiten über Haus- und Grundbesitz. Die Klärung der Eigentumsverhältnisse sei eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben und für wirtschaftliche Investitionen, sagte Klaus Töpfer, Direktor der sich für faire Schlichtungen einsetzenden UN-Organisation Habitat, die die Zentralstelle betreibt. Die UN haben nach dem Kosovo-Krieg im vergangenen Jahr die Verwaltung der serbischen Provinz übernommen. Vor und während des Krieges haben zahlreiche Häuser ohne rechtliche Grundlage den Besitzer gewechselt.

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