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Politik: KP auf Westkurs

Am Sonntag wählt Moldawien ein neues Parlament

Moskau - Gelb dominiert beim Wahlkampf von Serafim Urecchian, Oberbürgermeister der Hauptstadt Chisinau und Hoffnungsträger der Partei „Demokratisches Moldawien“. Zwangsläufig. Denn Orange, die Farbe der Revolution in der Ukraine, hat die Konkurrenz bereits vereinnahmt – die Christdemokraten, deren Vorsitzender Iurie Rosca sich mit Viktor Juschtschenko, dem Sieger in Kiew, ablichten ließ.

Beider Allianz ist inzwischen so hinfällig wie Hoffnungen der moldawischen Opposition auf eine tragende Rolle beim unvermeidlichen Sieg der Demokratie. Eben den hatte US-Präsident Bush bei seiner Rede vor den Volksmassen letzte Woche in Bratislava in starken Worten beschworen. Denn am Sonntag wählt die Ex-Sowjetrepublik Moldawien eine neue Nationalversammlung und die wiederum mit Dreifünftelmehrheit den Präsidenten. Das Land ist knapp so groß wie Mecklenburg-Vorpommern und bitterarm.

Doch wenn Bush Veränderungen in den UdSSR-Nachfolgestaaten fordert, meint er vor allem eine Integration in die Strukturen von Nato und EU. Dazu ist in Moldawien nicht zwingend ein Machtwechsel erforderlich. Wladimir Woronin, KP-Führer und seit 2001 Staatschef, hat sich vom Parteigänger Moskaus zur Lokomotive der Westintegration gemausert und damit der Opposition einen Trumpf aus der Hand geschlagen. Durch eine Wiedervereinigung mit Rumänien, das 2007 EU-Mitglied wird, könnte auch Moldawien den Weg ebnen.

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