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Krankenkassen: Zwei Prozent höhere Beiträge?

In Folge der Gesundheitsreform müssen gesetzlich Krankenversicherte in den nächsten Jahren möglicherweise mit enormen Beitragserhöhungen rechnen. Der Satz könne auf 16 Prozent steigen.

Berlin - Der durchschnittliche Satz könne bis 2009 um bis zu zwei Prozentpunkte steigen, berichtete die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf eine Stellungnahme der Krankenkassen für die am Montag beginnende Bundestagsanhörung. Damit würde der Beitragssatz von heute 14,3 auf bis zu 16,3 Prozent in die Höhe schnellen.

Die Kassenexperten warnen dem Blatt zufolge, der vorliegende Gesetzentwurf löse dieses Problem nicht im Ansatz. Bereits 2007 fehlten zur Deckung der absehbaren Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung sieben Milliarden Euro. Da das Defizit bei nicht ausreichendem Gegensteuern des Gesetzgebers bis zum Ende der Legislaturperiode auf 13 bis 16 Milliarden Euro steigen werde, müsse der Beitragssatz bis 2009 um bis zu 1,6 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent angehoben werden. Hinzu komme eine zusätzliche Beitragssatzanhebung um 0,4 Prozentpunkte für die vorgegebene Entschuldung der Kassen.

Eine Milliarde Überschuss in diesem Jahr

Die AOK Sachsen plant nach einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" bereits zum Jahresbeginn 2007 eine Beitragserhöhung zwischen 0,5 und 0,8 Prozentpunkten. Über die genaue Höhe werde der Verwaltungsrat der Kasse im Dezember entscheiden, zitierte das Blatt AOK-Vorstand Rolf Steinbronn. Dem Bericht zufolge planen 80 bis 90 Prozent aller Krankenkassen ähnliche Beitragserhöhungen. Die IKK Sachsen wolle ihren Beitrag dagegen bei 11,8 Prozent stabil halten. Die Kasse stelle sich deswegen auf einen Mitgliederansturm ein, sagte eine Sprecherin.

Für das Jahr 2006 rechnen die Kassen dagegen nach Angaben der "Bild"-Zeitung mit einem Überschuss von insgesamt einer Milliarde Euro. Begründet wurde dies mit der Wirkung von Spargesetzen sowie der guten Konjunkturlage. Voraussetzung sei allerdings, dass es in diesem Jahr keine Grippewelle gebe und dass möglichst viele Beschäftigte ein Weihnachtsgeld erhalten. (tso/ddp)

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