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Politik: Krankenstand: Kaum noch Krankmeldungen

Die Zahl der Krankmeldungen in deutschen Betrieben ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit 31 Jahren gesunken. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Montag mitteilte, waren am 1.

Die Zahl der Krankmeldungen in deutschen Betrieben ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit 31 Jahren gesunken. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Montag mitteilte, waren am 1. Juli nur eine Million pflichtversicherte Arbeitnehmer krank gemeldet. Danach betrug der Krankenstand am 1. Juli 3,63 Prozent. Im Juli 2000 lag er bei 3,7 und in den Jahren zuvor stets bei mehr als vier Prozent. Der höchste Stand seit der Vereinigung ergab sich 1994 mit 5,07 Prozent. Der Krankenstand gibt den Prozentsatz der krankgeschriebenen Pflichtversicherten an einem bestimmten Stichtag an, für den Jahreswert wird daraus der Durchschnitt ermittelt.

Die Jahreswerte deuteten ebenfalls auf einen positiven Trend, erklärte das Ministerium. Im Jahr 2000 habe der Krankenstand im Schnitt 4,22 Prozent betragen, im Jahr zuvor seien es 4,27 Prozent gewesen. 1995 waren es noch 5,08 Prozent. Die Werte der Krankenkassen legen einen positiven Trend auch für 2001 nahe: Die Betriebskrankenkassen registrierten in den ersten fünf Monaten des Jahres jeweils geringere Krankenstände als in den Monaten zuvor. So lag der Stand im Mai 2001 bei 2,7 Prozent und im Mai 2000 bei 3,5 Prozent, teilte der Bundesverband der Betriebskrankenkassen mit. Auch die traditionell hohen Krankenstände im Februar seien von 5,0 Prozent im Jahr 2000 auf 4,4 Prozent gesunken. Bei den Angestellten-Krankenkassen rechnet man ebenfalls mit einem positiven Trend. AOK-Sprecher Udo Barske sagte hingegen, die Zahlen seien leicht angestiegen. Ein Höchststand oder eine besondere Entwicklung lasse sich daraus aber nicht ablesen.

Die Zeitung "Die Welt" hatte zuvor berichtet, die krankheitsbedingten Fehlzeiten seien im ersten Halbjahr auf den höchsten Stand seit fünf Jahren geklettert. Bei Krankenstand und Fehlzeiten handle es sich "um zwei paar Stiefel", erklärte ein Ministeriumssprecher den scheinbaren Widerspruch. Die Zahlen der "Welt" könne er dennoch nicht bestätigen.

Die "Welt" hatte unter Berufung auf eine Statistik des Gesundheitsministeriums berichtet, dass die Arbeitnehmer im ersten Halbjahr 4,39 Prozent ihrer Sollarbeitszeit gefehlt hätten; das entspreche im Schnitt 4,8 Arbeitstagen oder 1,2 Milliarden Arbeitsstunden. Im Vorjahr habe die Quote bei nur 4,24 Prozent gelegen. Am höchsten war sie dem Bericht zu Folge im Februar. Damals fehlten die westdeutschen Beschäftigten 5,75 Prozent der Sollarbeitszeit und die ostdeutschen 6,08 Prozent. Generell sei die Quote im Osten mit 4,48 Prozent höher als in Westdeutschland (4,37 Prozent).

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