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Krankenversicherung: Zahnärzte bezeichnen ihre Kostenerstattung als vorbildlich

Im Streit um Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben die Zahnärzte die bei ihnen geltenden Regelungen als "beruhigendes Vorbild" gepriesen.

Berlin - Beim Zahnersatz gebe es seit 2005 ein ähnliches System, sagte der Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Jürgen Fedderwitz. „Das klappt für die Patienten prima und ohne Probleme.“

Der CSU-Politiker Max Straubinger dagegen hatte die „Erfahrung mit den Zahnärzten“ als Argument gegen die Ausweitung des Kostenerstattungsprinzips genannt. Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) wollte sich zu weiteren Details seiner Pläne nicht äußern. Auf Tagesspiegel-Anfrage betonte ein Sprecher nur, dass „Kostenerstattung nicht automatisch Vorkasse bedeutet“. Es sei ja auch denkbar, dass die Rechnung schnell weitergeleitet und erst dann bezahlt werde, wenn die Kasse das Geld überwiesen habe. Konkret gehe es um mehr Wahlmöglichkeiten für Versicherte und „administrative Erleichterungen“ für die bestehende Option von Kostenerstattung. Bisher muss man sich für drei Jahre darauf verpflichten und erhält von der Kasse im Schnitt nur 90 Prozent der Arztkosten zurückerstattet.

Während die Ärztekammer bei dem Thema gespalten ist, begrüßte die Kassenärztliche Bundesvereinigung Röslers Vorstoß. Nur mit Kostenerstattung „und/oder“ prozentualer Eigenbeteiligung werde es „gelingen, von der hohen Zahl an Arztbesuchen im Jahr herunterzukommen“, sagte KBV-Chef Andreas Köhler. Allerdings brauche es dann auch einen „Mechanismus zur sozialen Abfederung“.

Dass es bei alledem auch um Leistungsausweitung und höhere Einnahmen geht, bestätigte die KZBV. Der Wert der Kostenerstattung liege darin, dass sie dem GKV- Versicherten „die Tür zum medizinischen Fortschritt öffnet“, sagte Fedderwitz. „Er kann moderne Therapien wählen, die die GKV nicht bezahlt, bekommt aber trotzdem den Zuschuss seiner Kasse in Höhe der GKV-Leistung.“

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