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Die Randalierer zündeten Müllcontainer an.

© reuters

Krawalle: Proteste gegen Sparmaßnahmen in Rumänien

In Rumänien weiten sich die Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Regierung aus. In Bukarest kam es Straßenschlachten. Die Polizei musste Tränengas einsetzen.

Die seit Tagen andauernden Proteste gegen Staatspräsident Traian Basescu und die Sparpolitik der Regierung in Rumänien weiten sich aus. In der Hauptstadt Bukarest kam es am Sonntagabend auch zu Straßenkrawallen. Randalierer bewarfen die Polizei mit Steinen, brennenden Fackeln und Molotow-Cocktails. Die Polizei setzte Tränengas ein und führte mehrere Randalierer ab. Fünf Polizisten wurden verletzt.

Bereits am Samstag war es in Bukarest zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei erklärte, bei den Randalierern handle es sich vor allem um gewaltbereite Fußballfans, die sich unter die ursprünglich friedlichen Demonstranten gemischt hätten. Die Kundgebung gegen angebliche Wohlstandsverluste verlief zunächst friedlich. Gegen Abend zog jedoch ein Teil der Demonstranten zum Präsidentenpalast und durchbrach dabei Polizeiabsperrungen. Landesweit gingen tausende Menschen am Sonntag auf die Straßen.

Schauplätze waren neben Bukarest unter anderem die Industrie- und Universitätsstädte Timisoara (Temeswar), Craiova, Cluj (Klausenburg) und Iasi. Die Proteste konzentrieren sich auf die Sparmaßnahmen, die das Mitte-Rechts-Kabinett von Ministerpräsident Emil Boc in den vergangenen zwei Jahren durchgesetzt hat. Der Volkszorn richtet sich auch gegen Staatschef Basescu, dem zunehmend autoritäres Verhalten vorgeworfen wird. Mit dem Sparprogramm will das von der Finanzkrise betroffene EU-Land Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erfüllen. Renten wurden eingefroren und die Beamtenlöhne gekürzt. Zudem erhöhte die Regierung die Mehrwertsteuer um fünf Prozentpunkte.

Regierungschef Emil Boc sagte zu den gewaltsamen Protesten: „Steine werfen ist keine Lösung, wir brauchen einen Dialog“. Die Opposition forderte eine Parlamentssondersitzung zu den sozialen Spannungen im Land. (dpa/AFP)

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