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Zurück in der Freiheit. Der Kreml-Kritiker Chodorkowski verweilt in Berlin.

© dpa

Kreml-Kritiker in Berlin: Chodorkowski gibt Pressekonferenz am Sonntag

Nach seiner Freilassung und der Ausreise nach Berlin verweilt Michail Chodorkowski im Hotel Adlon, inzwischen sind auch Familienangehörige eingetroffen. Am Sonntag will er sich erstmals öffentlich äußern.

Der nach zehn Jahren Lagerhaft begnadigte russische Regierungskritiker Michail Chodorkowski will sich am Sonntag an die Weltöffentlichkeit wenden. Der 50-Jährige werde in Berlin eine Pressekonferenz abhalten, kündigte sein Pressebüro am Samstag in Moskau an.

Der ehemalige Ölmagnat war nach zehnjähriger Haft in einem Straflager von Russlands Präsident Wladimir Putin überraschend begnadigt worden und am Freitag gleich nach der Freilassung nach Berlin geflogen. Dort sollte es am Samstag ein erstes Wiedersehen mit seiner Familie geben. Nach Angaben seiner Sprecherin traf er am Morgen schon seinen Sohn Pawel, der in den USA lebt. Auch die Eltern wurden noch am Samstag in Berlin erwartet. Noch in Moskau sagte Chodorkowskis Mutter Marina der Nachrichtenagentur Reuters: “Ich will ihn einfach in die Arme nehmen. Ich weiß jetzt noch gar nicht, was ich ihm sagen werde.“

Chodorkowskis Mutter ist an Krebs erkrankt. Der ehemalige Oligarch hatte vergangenen Monat die Befürchtung geäußert, er werde sie womöglich nie wiedersehen. Nach Worten des ehemaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, der in die jahrelangen Bemühungen um die Freilassung eingeschaltet war und der den 50-Jährigen auf dem Flughafen Schönefeld begrüßte, war Chodorkowski nicht bewusst, dass seine Mutter nach einer Behandlung in Deutschland inzwischen nach Russland zurückgekehrt war.

Chodorkowski selbst hatte nach seiner Ankunft in Berlin erklärt, er habe Putin um Gnade ersucht, damit sei aber kein Schuldeingeständnis verbunden.
Ihm wurde unter anderem Steuerhinterziehung vorgeworfen. Kritiker sprachen dagegen von politisch motivierten Prozessen, weil der einstmals reichste Mann Russlands Putin herausgefordert hatte. (Reuters)

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