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Medienbericht: Kreml: Obama verzichtet nicht auf Raketenabwehrsystem

Eine US-Zeitung hatte berichtet, dass Präsident Obama seinem russischen Amtskollegen Medwedew vorgeschlagen habe, auf den Raketenschild in Osteuropa zu verzichten. Das Dementi aus Russland kam prompt.

US-Präsident Barack Obama hat nach Kremlangaben in einem Brief an seinen russischen Kollegen Dmitri Medwedew keinen Verzicht auf die Raketenabwehrpläne in Mitteleuropa angeboten. Das Schreiben enthalte eine Reihe von Vorschlägen und Einschätzungen der gegenwärtigen Situation in der Welt, sagte Medwedews Sprecherin Natalia Timakowa nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag in Moskau.

Ein Vertreter der US-Regierung sagte am Dienstag Obama habe in dem Schreiben den Raketenschild mit der "Bedrohung" durch den Iran in Verbindung gesetzt. Weitere Einzelheiten zu dem Zeitpunkt der Übergabe und dem Inhalt des Briefes nannte er nicht.

Brief habe "positiven Grundton"

Die "New York Times" hatte zuvor von einem "Geheimbrief" an Medwedew berichtet, in dem Obama den Verzicht auf die von Russland abgelehnte Raketenabwehr in Polen und Tschechien angeboten habe. Im Gegenzug, so die Zeitung am Dienstag, hätte Russland im Gegenzug dabei helfen sollen, die Entwicklung von iranischen Langstreckenraketen zu verhindern. Russland hatte sich vehement gegen die Raketenpläne gewandt, die Obamas Amtsvorgänger George W. Bush initiiert hatte. Nach den Bush-Plänen wollen die Amerikaner in Polen zehn Abwehrraketen stationieren und in Tschechien die dazugehörige Radaranlage installieren.

Obama habe lediglich auf ein früheres Schreiben von Medwedew reagiert, sagte Medwedews Sprecherin Timakowa. Der Kremlchef habe den positiven Grundton des Obama-Briefes hervorgehoben. Russland hoffe, dass bei den bevorstehenden Treffen von Außenminister Sergej Lawrow mit seiner US-Kollegin Hillary Clinton sowie von Obama und Medwedew auf dem G20-Gipfel Anfang April in London konkrete Initiativen erörtert werden könnten, sagte Timakowa. (jnb/nal/dpa/AFP)

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