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Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

© Marijan Murat/dpa

Kretschmann über Seehofer: "Ich nehme ihn überhaupt nicht in Schutz"

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann kritisiert Horst Seehofer, aber fordert auch Fairness ein. Mit der AfD geht er weniger zimperlich um.

Steht der grüne Winfried Kretschmann plötzlich dem christsozialen Horst Seehofer nahe? Das haben manche so interpretiert, nachdem der baden-württembergische Ministerpräsident in der "taz" Kritik an seinem Kollegen aus Bayern als "völlig überspannt" bezeichnet hatte. "Ich nehme ihn überhaupt nicht in Schutz für vieles, was er macht", sagte Kretschmann hingegen am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin".

Seehofers Besuche bei Wladimir Putin und Viktor Orban seien zwar "untragbar", seine Überlegungen zu Obergrenzen für Flüchtlinge falsch. Und dafür dürfe man ihn auch kritisieren. Doch sei "eine Grenze überschritten", wenn man Seehofer für rechte Hetze verantwortlich mache, sagte Kretschmann. Kritik müsse fair bleiben.

Weniger zimperlich äußerte sich der Grüne zur AfD. Mit den Republikaner habe es schon einmal "Rechtsradikale" im Parlament gegeben, weshalb man auch mit der AfD umzugehen wüsste, sollten sie bei der Wahl am Sonntag in den Stuttgarter Landtag einziehen. Klar ist für Kretschmann aber: "Eine Zusammenarbeit wird's nicht geben."

Ansonsten müsse man aber für Koalitionen "mit allen demokratischen Parteien" offen sein. Sollte es für eine Fortsetzung der grün-roten Regierung nicht reichen, war zuletzt immer wieder eine grün-schwarze Koalition mit einem Juniorpartner CDU im Gespräch. Kretschmann aber setzt weiter auf die SPD - die jüngst nur bei 12,5 bis 13 Prozent lag. Solche Umfragewerte, sagte Kretschmann, hätten die Sozialdemokraten nicht "verdient". (mit dpa)

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