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Eduard Kokoity

© AFP

Krieg im Kaukasus: Georgien und Südossetien greifen einander mit Kampfjets an

Der Konflikt zwischen Georgien und der abtrünnigen Provinz Südossetien eskaliert. Beide Seiten haben mit Kampflugzeugen gegnerische Militäreinrichtungen bombardiert. Bei den Angriffen soll auch eine große Anzahl Zivilisten zu Schaden gekommen sein.

Nach dem Bruch der Waffenruhe in der georgisch-südossetischen Konfliktzone haben beide Seiten nach Angaben der Agentur Interfax Ziele mit Kampfflugzeugen bombardiert. Es habe "massenhaft Opfer unter Zivilisten" gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in der von Georgien abtrünnigen Region Südossetien laut Interfax mit.

Am Freitag hatte demnach zuerst Südossetien zwei Kampfjets vom Typ Suchoi SU-25 zur Bombardierung georgischer Stellungen eingesetzt. Unmittelbar danach hätten fünf georgische Kampfjets gleichen Typs Angriffe auf Südossetien geflogen.

In der kleinen Bergregion im Südkaukasus sei ein neuer Krieg ausgebrochen, berichtete der russische Staatsfernsehsender "Rossija" am Morgen. Nach unbestätigten Berichten starben allein auf südossetischer Seite in der Hauptstadt Zchinwali mindestens 15 Menschen, die meisten von ihnen meisten Zivilisten. Die ebenfalls von Georgien abtrünnige Region Abchasien sicherte Südossetien Militärhilfe zu. Russland rief Georgien zur Vernunft auf.

Südossetien fordert Unbahängigkeit

Fernsehbilder zeigten schwere Raketeneinschläge in der Region. Laut georgischen Medien wurden in Tiflis Hunderte Reservisten zusammengezogen. Beide Seiten hatten in den vergangenen Tagen tausende Menschen in Sicherheit gebracht, unter ihnen vor allem Kinder. Trotzdem seien viele Einwohner weiter in Gefahr.

Georgien begründete sein Vorgehen mit der "Herstellung der konstitutionellen Ordnung" im Land. Das prorussische Südossetien gehört völkerrechtlich zu Georgien, strebt aber eine international anerkannte Unabhängigkeit nach dem Kosovo-Vorbild an. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili hatte am Donnerstag nach wochenlangen Scharmützeln mit Toten und Verletzten eine einseitige Waffenruhe angeordnet. Die Feuerpause wurde nach wenigen Stunden gebrochen. (iba/dpa)

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