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Nach einem Luftangriff am 14. Februar am Stadtrand von Aleppo. Das Bild des weinenden Jungen, das der Fotograf Hosam Katan gemacht hat, hat viele Leser berührt.

© Hosam Katan/rtr

Krieg in Syrien: Ein bewegendes Bild und eine wichtige Frage

Es ist ein einziges Foto, aber das Bild des weinenden Jungen in Aleppo hat viele unserer Leser bewegt. Sie haben gefragt, ob man den Menschen und vor allem den Kindern im Syrienkrieg irgendwie helfen kann.

Das Leid ist unermesslich - und in seiner Dimension kaum fassbar. Millionen Syrer haben ihre Heimat verloren, sind auf der Flucht. Sie frieren. Sie hungern. Sie dursten. Sie sterben. 140.000 Menschen sind in den vergangenen drei Jahren dem bestialischen Bürgerkrieg zum Opfer gefallen. Frauen wie Kinder und Männer, Erwachsene, Greise und Babys. Zigtausende wurden durch Bomben und Kugeln zu Krüppeln gemacht. Es sei die Hölle auf Erden, sagen die Betroffenen. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter zählt bisher 140.041 getötete Menschen, darunter 71.141 Zivilisten und 7626 Kinder.

Die Welt scheint das jedoch nicht groß zu kümmern. Kaltblütige Teilnahms- und Tatenlosigkeit der Staatengemeinschaft hat der Ausnahme-Physiker Stephen Hawking in einem Beitrag für den Tagesspiegel beklagt. Das ist ein harter Vorwurf. Aber einer, der womöglich seine Berechtigung hat. Bislang jedenfalls ist kaum etwas geschehen, dem Krieg Einhalt zu gebieten. Allerdings muss man auch zugeben: Die Welt bekommt die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit der Menschen nur ab und zu wirklich zu Gesicht.

Bilder aus Syrien sind rar. Nur wenige Journalisten berichten aus dem teilweise völlig zerstörten Land. Und sie begeben sich dabei in Todesgefahr. Dennoch kann es einem einzigen Fotografen gelingen, das Elend in Syrien zumindest ansatzweise "abzubilden". Hosam Katan von Reuters ist das zu verdanken. Zu sehen: ein Junge in Aleppo, der weint. So eindrücklich ist diese Momentaufnahme, dass man glaubt, sein herzzerreißendes Schluchzen hören zu können. Und sofort ist er da - der Wunsch, dem Jungen und möglichst vielen anderen Syrern irgendwie zu helfen.

Was man tun kann? Es gibt eine einfache Möglichkeit: spenden. Denn die Hilfsorganisationen, die versuchen, das Leid wenigstens etwas zu lindern, brauchen viel Geld. Auch für Syrien wird gespendet, sicherlich. Doch die potenziellen Geldgeber, so ist bei den Hilfswerken zu hören, halten sich zurück, zögern. Das liegt zum einen daran, dass keine Naturgewalt für die Not in Syrien verantwortlich ist, sondern Menschen. Zum anderen lässt sich im Bürgerkriegsland Gut und Böse nicht fein säuberlich voneinander trennen. Die Menschenrechte werden nicht nur vom Assad-Regime mit Füßen getreten, sondern auch oft genug von den Aufständischen. Wer weiß unter diesen Bedingungen schon, ob seine Spende überhaupt bei den "Richtigen" ankommt? Aber für die Hilfsorganisationen gibt es weder Gut noch Böse. Sie sind neutral, wollen einfach nur den Menschen helfen. Denn das Leid in Syrien ist unermesslich. Und der Krieg findet kein Ende.

Eine Auswahl an Hilfsorganisationen, die in Syrien und in den Nachbarländern aktiv sind:

Ärzte ohne Grenzen

Aktion Deutschland hilft

Deutsches Rotes Kreuz

Bündnis Entwicklung hilft

UNICEF Deutschland

UNO-Flüchtlingshilfe

Save the Children

Deutsche Welthungerhilfe

SOS Kinderdörfer weltweit

Hier finden Sie eine eine Übersicht zu weiteren Hilfsorganisationen

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