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Israelischer Soldat mit Maschinenpistole.

© dpa

Krieg mit der Hamas: Israel: Sind zu Zugeständnissen in Gaza bereit

Die Hamas und Israel kehren in Kairo an den Verhandlungstisch zurück. Offenbar will Israel jetzt Palästinenser an Grenzkontrollen beteiligen. Seit Montagnacht hält die bis Mittwoch vereinbarte Waffenruhe.

Bei den indirekten Gesprächen zwischen Israelis und Palästinensern in Kairo über eine dauerhafte Waffenruhe in Gaza gibt es nach israelischen Medienberichten eine leichte Annäherung. Israel habe sich unter anderem dafür ausgesprochen, dass Sicherheitskräfte des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas an Grenzkontrollen zwischen dem Gazastreifen und Israel sowie nach Ägypten beteiligt werden.
Es habe zudem die Bereitschaft bekundet, der Überweisung von Gehältern an die Angestellten der Hamas unter Kontrolle einer dritten Partei zuzustimmen. Auch die Einfuhr von Baumaterialien in den Gazastreifen solle durch internationale Beobachter überwacht werden, um den Missbrauch für militärische Zwecke auszuschließen. Der israelische Rundfunk berichtete, die Fangzone für Fischer im Mittelmeer solle auf sechs bis neun Seemeilen ausgeweitet werden. Mit diesen Zugeständnissen würde Israel auf zentrale Forderungen eingehen. Der von den Palästinensern geforderte Bau eines See- und Flughafens in Gaza solle auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Die israelische Delegation wollte am Dienstag zur Fortsetzung der Gespräche nach Kairo fliegen. Eine palästinensische Delegation ist bereits gestern in Kairo eingetroffen. Man gehe auf israelischer Seite davon aus, dass die aktuelle 72-stündige Feuerpause verlängert werden müsse, berichtete der israelische Rundfunk. So sollen Details für eine längerfristige Lösung mit der Hamas ausgehandelt werden können. Es ist unklar, ob die Palästinenser einer Verlängerung zustimmen werden.

Gaza und Israel stellen Bedingungen für Waffenstillstand

Die im Gaza-Streifen regierende Hamas stellt mehrere Bedingungen für ein Ende ihrer Raketenangriffe auf Israel, unter anderem eine Aufhebung der Versorgungsblockade und die Freilassung von Häftlingen. Rechtsorientierte israelische Minister verlangen hingegen die erneute Entsendung von Bodentruppen in den Gazastreifen und einen Sturz der Hamas, falls die Raketenangriffe auf Israel nicht dauerhaft aufhören. Geheimdienstminister Juval Steinitz bekräftigte zudem die israelische Forderung nach einer vollständigen Entmilitarisierung des Gazastreifens.

Die Feuerpause wird offenbar eingehalten

Die aktuelle Feuerpause trat in der Nacht zum Montag um Mitternacht Ortszeit in Kraft. Eine israelische Armeesprecherin bestätigte am Montagnachmittag in Tel Aviv, es habe seitdem keine erneuten Angriffe aus Gaza gegeben. Noch Minuten vor Inkrafttreten der dreitägigen Waffenruhe hätten militante Palästinenser Raketen abgefeuert, davon eine in Richtung Tel Aviv. Die israelische Luftwaffe hatte nach Armeeangaben am Sonntag im Gazastreifen noch insgesamt elf Palästinenser-Gruppen beschossen, die ihrerseits Raketen abfeuerten.

Eine erste Verhandlungsrunde in Kairo war am Freitag ergebnislos abgebrochen worden, da die Hamas einer Verlängerung der vorherigen Feuerpause nicht zustimmen wollte und erneut mit Raketen auf Israel schoss. Daraufhin hatte die israelische Luftwaffe wieder Ziele im Gazastreifen angegriffen. mit dpa

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