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Kriegsopfer: Erste Irak-Flüchtlinge landen in Deutschland

Die ersten Flüchtlinge aus dem Irak sind am Donnerstag in Deutschland eingetroffen. Die Maschine mit rund 120 Insassen landete am Nachmittag auf dem Flughafen Hannover.

Zuerst begrüßen Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Peter Altmaier (beide CDU), die Ankömmlinge. Danach sollten sie ins Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen weiterreisen. Unter den Ankömmlingen waren viele Familien mit Kindern. Die erste Mutter, die das Rollfeld betrat, hatte einen in eine Decke eingewickelten Säugling auf dem Arm. Einige Flüchtlinge lachten und winkten den Journalisten zu. Andere winkten Bekannten oder Freunden im Terminal zu.

Es handelt sich um das erste Kontingent von insgesamt 2500 Flüchtlingen aus dem Irak, die Deutschland in den kommenden Monaten aufnehmen wird. Darunter sind asylsuchende Angehörige religiöser Minderheiten wie Christen. Zu den Schutzbedürftigen gehören laut Bundesinnenministerium auch alleinerziehende Mütter und kranke Menschen. Zurzeit leben die aus ihrem Heimatland Vertriebenen in Flüchtlingslagern in Syrien und Jordanien. Die EU hatte im November beschlossen, 10.000 irakische Flüchtlinge in Europa aufzunehmen.

In Deutschland hatten sich unter anderem die Kirchen über Monate für eine Aufnahme eines großen Kontingents von Flüchtlingen im Bundesgebiet stark gemacht. Im Lager Friedland durchlaufen alle Flüchtlinge ein zweiwöchiges Aufnahmeverfahren, bevor sie auf die Bundesländer verteilt werden. Die Flüchtlinge bekommen zunächst eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland für drei Jahre. Sie haben unter anderem Anspruch auf einen sechsmonatigen Integrations- und Sprachkurs und dürfen in Deutschland auch arbeiten. (mpr/ddp)

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