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Kriegsverbrechen: Serbenführer Babic begeht Selbstmord in der Zelle

Der Ex-Präsident der kroatischen Serben, Milan Babic, hat im Gefängnis des UN-Tribunals in Den Haag Selbstmord begangen. Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verbüßte er eine Haftstrafe von 13 Jahren.

Den Haag - Die Leiche von Milan Babic sei am Sonntagabend in seiner Zelle aufgefunden worden, wie eine Sprecherin des Tribunals am Montag mitteilte. Babic war wegen Verbrechen gegen nichtserbische Zivilisten zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Er war "Präsident" der so genannten Republik der serbischen Krajina. Vor seiner Verurteilung im Juli 2005 hatte Babic eingestanden, an der brutalen Vertreibung der nicht-serbischen Bevölkerung aus dem Osten Kroatiens Anfang der 90er Jahre mitgewirkt zu haben. Hunderte Menschen kamen dadurch ums Leben. Zahllose andere wurden unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten.

Der Serbenrepublik Krajina wurde durch eine brutale Offensive des kroatischen Militärs 1995 ein Ende gemacht. Der verantwortliche General für diese "Operation Sturm", Ante Gotovina, ist ebenfalls vor dem UN-Tribunal angeklagt. Als einer der meist gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus dem früheren Jugoslawien wurde er Ende 2005 auf Teneriffa festgenommen und nach Den Haag überstellt. (tso/dpa)

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