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Politik: Kriminalstatistik 2000: "Hohe Dunkelziffer beachten"

Mit Skepsis hat die Gewerkschaft der Polizei auf Berichte über einen Rückgang der Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr reagiert. "Man darf den Zahlen nicht die Aussagekraft zuschreiben, wie es gern manche Politiker tun würden, sagte der Gewerkschaftschef Konrad Freiberg am Sonntag im Radiosender "F.

Mit Skepsis hat die Gewerkschaft der Polizei auf Berichte über einen Rückgang der Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr reagiert. "Man darf den Zahlen nicht die Aussagekraft zuschreiben, wie es gern manche Politiker tun würden, sagte der Gewerkschaftschef Konrad Freiberg am Sonntag im Radiosender "F.A.Z. 93.6 Berlin". Berücksichtig werden müsse die Dunkelziffer. Demnach sei die tatsächliche Zahl der Delikte zehn Mal höher als in der Statistik ausgewiesen.

Unter Berufung auf die Kriminalstatistik 2000 des Bundeskriminalamtes (BKA) berichtete die "Bild am Sonntag", im vergangenen Jahr seien bundesweit 6 264 723 Straftaten registriert worden und damit 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote sei um 0,4 Prozent auf 53,2 Prozent gestiegen. Auf 100 000 Bundesbürger kamen dem Bericht zufolge 7625 Delikte, gegenüber 7682 Straftaten im Jahr 1999.

Am sichersten leben danach die Bürger in Baden-Württemberg (5389 Verbrechen pro 100 000 Einwohner); demgegenüber ist die Aufklärungsquote in Bayern mit 65,2 Prozent am höchsten. Die gefährlichste Stadt Deutschlands ist den Zahlen zufolge Hamburg mit 16 447 Straftaten auf 100 000 Einwohner. Bundesinnenminister Otto Schily will die Statistik voraussichtlich im Mai der Öffentlichkeit vorlegen. Ein deutlicher Rückgang der Kriminalität um 3,5 Prozent wurde in den neuen Ländern verzeichnet.

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