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Politik: Kuhn kühn (Kommentar)

Wie können die Grünen wieder stärker werden, politisch, inhaltlich, in der öffentlichen Wahrnehmung? Sie müssen, unter anderem, eine stärkere Führung wählen.

Wie können die Grünen wieder stärker werden, politisch, inhaltlich, in der öffentlichen Wahrnehmung? Sie müssen, unter anderem, eine stärkere Führung wählen. Da fällt schon auf, wer Stärke demonstrieren will - Fritz Kuhn. Was er sagt, offenbart aber zugleich die Schwächen. Denn es sind Selbstverständlichkeiten, nur für die Grünen in ihrem jetzigen Zustand offenbar nicht mehr: Ein rot-grüner Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen muss auch die grüne Handschrift tragen; die SPD darf nicht überreizen. Und wenn das alles für die Sozialdemokraten zu schwer zu ertragen ist, dann gehen die Grünen in die Opposition. Zur Not. In die Opposition, nicht in die Emigration. Kuhn baut vor, wie es scheint. In dieser schwierigen Situation ist es nicht die schlechteste Taktik, der Partei Selbstbewusstsein durch starke Worte zu vermitteln. Die Grünen haben sich ja oft geduckt in letzter Zeit, und so richtig streitbar sind sie auch nicht mehr. Obwohl doch gerade durch Debatten über Inhalte und neue, andere Positionen die Politik ingesamt weitergekommen ist. Das war allerdings immer der Wert der Grünen. Um den zu erhalten, müssen sie beginnen, sich politisch-inhaltlich wieder zu behaupten. Sonst werden sie nicht ernst genommen. Die Verhandlungen in NRW sind ein guter Anlass. Denn das können die Grünen aus den Fehlern der FDP lernen: Wer nur einen Koalitionspartner kennt, macht sich abhängig - und kann sich dann auch gleich freiwillig unterwerfen.

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