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Politik: "Kursk"-Desaster: Mal wirklich für mehr Sicherheit (Kommentar)

Wohl noch nie zuvor konnte ein Kremlchef mit Beifall aus dem Westen rechnen, wenn er den Verteidigungsetat erhöhen wollte. Doch das Debakel um den Untergang des russischen Atom-U-Boots "Kursk" hat der Welt die Finanznot der Marine und ihre Folgen drastisch vor Augen geführt.

Wohl noch nie zuvor konnte ein Kremlchef mit Beifall aus dem Westen rechnen, wenn er den Verteidigungsetat erhöhen wollte. Doch das Debakel um den Untergang des russischen Atom-U-Boots "Kursk" hat der Welt die Finanznot der Marine und ihre Folgen drastisch vor Augen geführt. Deshalb ist es logisch, dass Putin den Verteidigungshaushalt anheben will - auch wenn diese Ankündigung vor allem den Zweck erfüllt, die Wogen der Empörung zu glätten. Wichtig für Russland wäre, dass das zusätzlich bewilligte Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird: Wenn die ehemalige Supermacht weiterhin Atom-U-Boote unterhalten will, muss sie Tiefseetaucher ausbilden und modernes Rettungsgerät anschaffen. Die ankündigte Einrichtung von drei Rettungszentren für die Flotte lässt immerhin hoffen. Längerfristig jedoch können noch so große Verteidigungsausgaben Russlands Probleme mit seinen Streitkräften nicht lösen. Putin muss wissen, wie viel Armee sich sein hoch verschuldetes Land leisten kann. Seit Monaten streiten sich der russische Verteidigungsminister Sergejew und sein Generalstabschef über eine Armee-Reform - geschehen ist nichts. Hier ist eine rasche und pragmatische Entscheidung gefordert.

dh

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