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Kurzbiografie: Widerstandskämpfer und Parlaments-Erneuerer

Gut 14 Jahre lang, vom November 1954 bis Januar 1969, war der CDU-Politiker Eugen Gerstenmaier Präsident des Bundestages und bekleidete damit das zweithöchste Staatsamt der Bundesrepublik länger als jeder andere.

Berlin - Auf seine Initiative ging der Bau des als "Langer Eugen" bekannten früheren Bonner Abgeordneten-Hochhauses zurück. Auch führte er die Aktuelle Stunde und die Fragestunde in die parlamentarische Praxis ein.

Der evangelische Theologe wurde am 25. August 1906 in Kirchheim/Teck geboren. 1934 als Mitglied der Bekennenden Kirche von den Nationalsozialisten kurzzeitig verhaftet, war Gerstenmaier ab 1936 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Außenamt der Deutschen Evangelischen Kirche. Als Mitglied der Widerstandsgruppe "Kreisauer Kreis" wurde er im Zusammenhang mit dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt.

1945 war Gerstenmaier Mitbegründer des Hilfswerks der EKD; dem Bundestag gehörte er seit 1949 an. Als Parlamentspräsident trat er 1969 zurück. Ihm wurde vorgeworfen, sich durch die Novelle eines Wiedergutmachungsgesetzes persönlich finanziell bereichert zu haben. Gerstenmaier starb am 13. März 1986 in Remagen. (tso/ddp)

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