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Politik: Labour-Politiker wollen Browns Aufstieg stoppen

London - Zehn Jahre lang schon übt der britische Schatzkanzler Gordon Brown für den Spitzenjob. Doch eine reibungslose Amtsübernahme als Labourparteichef und Premier nach dem Rücktritt Tony Blairs ist ihm keineswegs sicher.

London - Zehn Jahre lang schon übt der britische Schatzkanzler Gordon Brown für den Spitzenjob. Doch eine reibungslose Amtsübernahme als Labourparteichef und Premier nach dem Rücktritt Tony Blairs ist ihm keineswegs sicher. Seit Wochen köchelt die Unzufriedenheit mit dem unpopulären und verschlossenen Schotten. Einen Schock bei Labour löste eine Umfrage aus, nach der Brown um 13 Prozentpunkte hinter dem konservativen Herausforderer David Cameron liegt. Immer mehr Labour-Hinterbänkler arbeiten nun daran, einen attraktiven Gegenkandidaten zu finden, der Brown stoppen und bei der Unterhauswahl in zwei, drei Jahren eine bessere Figur gegen Cameron machen würde. Zum Beispiel den 41-jährigen Umweltminister David Miliband.

Er fühle sich „geehrt“, habe aber mit seiner gegenwärtigen Position genug zu tun, erklärte Miliband. Aber Beobachter glauben, dass bis zu zwei Drittel des amtierenden Kabinetts lieber einen Premier Miliband als einen Premier Brown haben würden. Erst recht die Labour- Abgeordneten mit wackligen Mehrheiten, die bei einem Aufschwung der Tories ihre Sitze verlieren würden. „Die Partei läuft schlafwandlerisch in die Katastrophe“, verkündeten zwei alte Brown-Gegner, Ex-Gesundheitsminister Alan Milburn und Ex-Innenminister Charles Clarke. Für eine Gegenkandidatur fehlt ihnen aber der Mut. Stattdessen wollen sie jetzt mit einer Website die Diskussion über politische Alternativen anstoßen – und Miliband von einer Kandidatur überzeugen. „Die Zukunft der Labour-Partei ist nicht Sache einer einzelnen Person“, sagte Clarke gegen Brown gerichtet. Der Schatzkanzler schweigt wie gewohnt dazu.

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