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Politik: „Lafontaine nicht mehr unschuldig“

„Fremdarbeiter“ – seit Oskar Lafontaine Mitte Juni bei einer Kundgebung in Chemnitz das Wort benutzte, um vor Billiglohnkonkurrenz durch ausländische Arbeitnehmer zu warnen, tobt der Streit im Land. In der NSZeit wurden so polnische Arbeitskräfte bezeichnet, die in den ersten Kriegsmonaten zunächst freiwillig nach Deutschland gekommen waren, bald aber für die Kriegsproduktion und die heimische Landwirtschaft zwangsweise rekrutiert wurden.

„Fremdarbeiter“ – seit Oskar Lafontaine Mitte Juni bei einer Kundgebung in Chemnitz das Wort benutzte, um vor Billiglohnkonkurrenz durch ausländische Arbeitnehmer zu warnen, tobt der Streit im Land. In der NSZeit wurden so polnische Arbeitskräfte bezeichnet, die in den ersten Kriegsmonaten zunächst freiwillig nach Deutschland gekommen waren, bald aber für die Kriegsproduktion und die heimische Landwirtschaft zwangsweise rekrutiert wurden. Lafontaine benutze Nazi-Vokabular, um im rechten Spektrum zu wildern, sagen seine Kritiker. Der Freiburger Historiker

U lrich Herbert meint: „Wer einigermaßen aufmerksam ist, muss sehen, dass man das Wort nach 1945 nicht mehr unschuldig gebrauchen kann.“ Er betont, dass „Fremdarbeiter“ nach 1945 zunächst ohne schlechtes Gewissen auch in Deutschland benutzt wurde, erst in den 60er Jahren habe sich „Gastarbeiter“ durchgesetzt. Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte Herbert, die Begrifflichkeit sei „mindestens fahrlässig, aber kein gar so großer Skandal“.m.m.

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