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Politik: Lambsdorff rechnet nicht mit schnellem Abschluss der Verhandlungen

Der deutsche Regierungsbeauftragte für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern, Otto Graf Lambsdorff, rechnet nicht damit, dass die Verhandlungen mit Opfervertretern in dieser Woche abgeschlossen werden. Die Gespräche über die Verteilung der zehn Milliarden Mark seien nicht so weit, sagte Lambsdorff dem Tagesspiegel vor dem für heute in Berlin geplanten Treffen.

Der deutsche Regierungsbeauftragte für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern, Otto Graf Lambsdorff, rechnet nicht damit, dass die Verhandlungen mit Opfervertretern in dieser Woche abgeschlossen werden. Die Gespräche über die Verteilung der zehn Milliarden Mark seien nicht so weit, sagte Lambsdorff dem Tagesspiegel vor dem für heute in Berlin geplanten Treffen. Lambsdorff verteidigte den geplanten Zukunftsfonds in Höhe von einer Milliarde Mark, mit dem die Wirtschaft Projekte zur Völkerverständigung, zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zum Schutz der Menschenrechte finanzieren will.

Opfervertreter hatten dafür plädiert, einen großen Teil der Summe aus dem Zukunftsfonds für die konkrete Entschädigung der Zwangsarbeiter zu verwenden. Ebenso wie Graf Lambsdorff verteidigte der Verhandlungsführer der deutschen Wirtschaft, Manfred Gentz, den Zukunftsfonds als "wichtiges Anliegen". Man habe zwar Verständnis für die Opfer, die sich mehr Geld wünschten. "Aber die Größenordnung von einer Milliarde Mark ist nicht verhandelbar", sagte das Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler dem Tagesspiegel. "Der Fonds hatte für uns von Anfang an eine besondere Bedeutung, weil er in die Zukunft gerichtet ist, um zum Beispiel Menschenrechtsverstöße zu verhindern. Das ist womöglich noch wichtiger, als Menschen für ihr Leid in der Vergangenheit zu entschädigen, denn das ist ja im Grunde sowieso unmöglich mit Geld wieder gutzumachen." Zudem sei der Zukunftsfonds sehr wichtig, um Firmen den Beitritt zum Entschädigungsfonds schmackhaft zu machen. Lambsdorff bekräftigte die Forderung, dass auch Betriebe der Stiftungsinitiative beitreten sollten, die keine Zwangsarbeiter beschäftigt haben.

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