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Lateinamerika: Mexikaner wählen trotz Angst vor Drogenkartellen

Die Mexikaner haben den Drogenkartellen getrotzt und sind am Sonntag in rund der Hälfte der Bundesstaaten zu den Gouverneurs- und Kommunalwahlen gegangen. In Chihuahua forderte der blutige Drogenkrieg 20 Menschenleben.

Nach einem von Gewalt überschatteten Wahlkampf sind die Gouverneurs- und Kommunalwahlen in rund der Hälfte der mexikanischen Bundesstaaten weitgehend ruhig verlaufen. Trotz der Angst vor Angriffen rivalisierender Drogenkartelle bildeten sich am Sonntag vielerorts Schlangen vor den Wahllokalen. Aus dem nördlichen Bundesstaat Chihuahua wurden allerdings 20 Tote im Zusammenhang mit dem in Mexiko wütenden Drogenkrieg gemeldet.

In zwölf der 31 Bundesstaaten wurden neue Gouverneure und Bürgermeister gewählt, in 14 Staaten standen regionale Kongresswahlen an. Die Oppositionspartei PRI gewann, verfehlte aber ihre Ziele zum Teil: Zwar konnte die Partei der Institutionellen Revolution die Mehrheit der zwölf zur Wahl stehenden Gouverneursposten halten und drei hinzugewinnen, verlor die Macht aber in zwei oder sogar drei Bundesstaaten, in denen sie seit 80 Jahren regiert hatte. Die Wahl galt auch als Abstimmung über den Kampf der Regierungspartei PAN von Präsident Felipe Calderón gegen die Drogenkartelle. Dabei starben seit Ende 2006 insgesamt mehr als 23 000 Menschen.

Die PRI hatte Mexiko zwischen 1929 und 2000 ununterbrochen regiert und hoffte, bei der Regionalwahl die Grundlage für eine Rückkehr an die Macht bei der Präsidentenwahl 2012 legen zu können. Dies sei gescheitert, sagte der Vorsitzende der linksgerichteten PRD-Partei, Jesús Ortega: „Die Rückkehr des alten autoritären PRI-Regimes kann verhindert werden“. Die PRI-Präsidentin Beatriz Paredes konterte, die PRI habe bewiesen, dass sie die stärkste politische Kraft Mexikos sei. (AFP/dpa)

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