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Medwedew Kuba

© dpa

Lateinamerika: Russland und Kuba frischen ihre Beziehungen auf

Zum Abschluss seiner Lateinamerika-Reise bemüht sich Russlands Präsident Medwedew die weitgehend unterbrochenen Beziehungen zu Kuba zu erneuern. Gesprochen wurde über eine gemeinsame Nutzung der Atomenergie und die Suche nach Öl und Gas im Golf von Mexiko.

Der russische Präsident Dimitri Medwedew ist zum Abschluss einer ausgedehnten Lateinamerika-Reise von Kubas krankem Revolutionsführer Fidel Castro empfangen worden. Wie die kubanischen Staatsmedien am Freitag berichteten, trafen die beiden an dem seit über zwei Jahren geheim gehaltenen Ort in Havanna zusammen, an den sich der langjährige Führer Kubas zurückgezogen hat. Zuvor war Medwedew ausführlich mit Fidels Nachfolger und Bruder, Raúl Castro, zu Gesprächen zusammengetroffen. Dabei beschlossen beide Seiten, die seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion unterbrochenen Beziehungen wiederzubeleben.

Kuba war die letzte Station einer großen Lateinamerika-Reise des russischen Präsidenten. Medwedew hatte zuvor am Apec-Gipfeltreffen der Pazifikanrainerstaaten in der peruanischen Hauptstadt Lima teilgenommen. Danach hatte er Brasilien und Venezuela besucht.

Besuch einer russisch-orthodoxen Kirche

Nach Angaben des russischen Präsidentenamtes will Moskau in Kuba wie schon zuvor in Venezuela die Kooperation bei der Nutzung der Atomtechnik zur Energieerzeugung und bei der Suche und Förderung von Öl und Gas im Golf von Mexiko voranbringen. Russland will zudem Flugzeuge, Waffen, Lastwagen, Autos und andere Industrieerzeugnisse in Kuba und Lateinamerika verkaufen.

Raúl Castro und Medwedew verbrachten am Donnerstag und Freitag mehrere Stunden in Gesprächen miteinander. Demonstrativ begleitete Castro den Gast aus Moskau zu einer Besichtigung der kürzlich eingeweihten russisch-orthodoxen Kirche in der kubanischen Hauptstadt. Zuletzt hatte Medwedews Vorgänger und Russlands derzeitiger Regierungschef Wladimir Putin Kuba im Jahre 2000 besucht. Doch die Beziehungen waren trotz der Visite nicht intensiver geworden.

Unterdessen traf Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Quito zu Gesprächen mit dem ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa zusammen. Auch bei diesem Besuch, dem ersten eines russischen Politikers seit sechs Jahrzehnten, ging es vor allem um die Aufnahme wirtschaftlicher Zusammenarbeit. (ah/dpa)

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