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Ein Helfer nimmt im Mittelmeer auf der Fregatte „Hessen“ ein gerettetes Baby in Empfang.

© Reuters

Laut Ärzte ohne Grenzen: 700 Bootsflüchtlinge in Sizilien abgewiesen

Sizilien hat die Aufnahme von rund 700 Flüchtlingen verweigert - aus Platzmangel. Ein Schiff von Ärzte ohne Grenzen hatte die in Seenot geratenen Flüchtlinge vor der Küste der Insel gerettet.

Knapp 700 aus Seenot gerettete Flüchtlinge sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wegen mangelnder Aufnahmekapazitäten in Sizilien abgewiesen worden. Das Rettungsschiff „Bourbon Argos“ der Hilfsorganisation habe daher entlang der Küste nach Kalabrien weiterfahren müssen. Die zuständige Präfektur in Italien bestätigte am Freitag, dass das Schiff mit 661 Menschen an Bord am Samstagmorgen Reggio Calabria erreichen soll. Die „Bourbon Argos“ hatte die Migranten am Mittwoch im Mittelmeer aufgenommen.

Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen (MSF) sollten die Menschen ins sizilianische Trapani gebracht werden, wo jedoch nur 150 Flüchtlinge hätten an Land gehen können. Dies lehnte das Team ab, woraufhin das Schiff nach Reggio Calabria weiterfuhr. Laut Nachrichtenagentur Ansa wurde eine zwischenzeitlich geplante Weiterfahrt nach Sardinien wieder verworfen, weil die Flüchtlinge dies ablehnten.

„Die ungenügenden Aufnahmebedingungen in Italien haben schwere Konsequenzen für die Flüchtlinge“, sagte Loris de Filippi, Präsident von Ärzte ohne Grenzen in Italien. „Das Innenministerium muss in Zukunft ermöglichen, dass die Menschen im nächstgelegenen Hafen in Sizilien an Land gehen können“, forderte er. Die Behörden in Italien waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (dpa)

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