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Politik: Leichtsinn soll zu Kabuler Raketen-Explosion geführt haben

Leichtsinn war möglicherweise die Ursache für das tödliche Sprengstoffunglück in Kabul vor zwei Wochen. Über die Vorgänge beim Versuch, die beiden russischen Flugabwehrraketen vom Typ SA3 unschädlich zu machen, gab es am Donnerstag allerdings unterschiedliche Darstellungen.

Leichtsinn war möglicherweise die Ursache für das tödliche Sprengstoffunglück in Kabul vor zwei Wochen. Über die Vorgänge beim Versuch, die beiden russischen Flugabwehrraketen vom Typ SA3 unschädlich zu machen, gab es am Donnerstag allerdings unterschiedliche Darstellungen. Das Verteidigungsministerium teilte lediglich mit, die Obleute der Parteien im Verteidigungsausschuss seien am Dienstag vertraulich informiert worden.

Zum Thema Umfrage: Bundeswehreinsatz in Afghanistan abbrechen? Dokumentation: Die Bundeswehr im Einsatz Fotostrecke: Deutsche Soldaten in Afghanistan Hintergrund: Bei Auslands- einsätzen getötete Bundeswehrsoldaten Der SPD-Verteidigungsexperte Manfred Opel sagte im NDR, Leichtsinn könne nicht ausgeschlossen werden, allerdings seien die Untersuchungen der Bundeswehr und der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft habe darum gebeten, vor Abschluss der Untersuchungen Vertraulichkeit zu wahren. Deshalb könne jetzt noch kein endgültiges Ergebnis berichtet oder bestätigt werden.

Die "Bild"-Zeitung meldete unter Verweis auf die vertrauliche Mitteilung des Ministeriums an die Verteidigungsobleute, der Dienst habende Feldwebel habe seine Kameraden angewiesen, die Rakete nicht auftragsgemäß zu sprengen, sondern zu entschärfen, damit diese als Andenken an den Einsatz in die Heimat-Kaserne mitgenommen werden könne. Die Soldaten hätten in einer Erdmulde damit begonnen, die 6,10 Meter lange Rakete zu entschärfen, als sich die Explosion ereignet habe. Die "Nordwest-Zeitung" berichtete, die Spezialisten häFrühjahr 1999:tten versucht, Teile der beiden Raketen abzumontieren, um sie mit in ihren Heimatstandort Munster in Niedersachsen zu nehmen.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt seit dem Unglück am 6. März gegen einen Bundeswehrangehörigen. Bei dem tödlichen Raketenunfall in Kabul vor zwei Wochen haben die beteiligten Soldaten nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht gegen Befehl gehandelt. Berichte, wonach die Soldaten die alte russische Rakete leichtsinnig nicht sprengen, sondern entschärfen wollten, um Teile als Andenken mitzunehmen, dementierte die Behörde. Bei der plötzlichen Detonation der Raketen waren zwei deutsche und drei dänische Soldaten der UN-Schutztruppe ISAF ums Leben gekommen und acht weitere verletzt worden.

sac

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