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Altkanzler Gerhard Schröder

© dapd

Leserdebatte: Gerhard Schröder: "Es ist nichts gut in Afghanistan"

Ex-Kanzler Schröder zieht in einem Interview eine negative Bilanz des Einsatzes am Hindukusch – und stimmt einer umstrittenen Aussage der ehemaligen EKD-Chefin Käßmann zu.

"Nichts ist gut in Afghanistan." Für diese Aussage wurde Margot Käßmann, damals noch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, massiv kritisiert. Zum Jahreswechsel 2009/2010 rügte die Theologin den Einsatz am Hindukusch, nach den Maßstäben ihrer Kirche sei „dieser Krieg so nicht zu rechtfertigen“. Die Reaktionen waren hart: Käßmann sei naiv und populistisch, hieß es seinerzeit.

Jetzt aber bekommt sie beim Thema Afghanistan prominente Unterstützung – und das ausgerechnet von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), dessen rot-grüne Bundesregierung deutsche Soldaten an den Hindukusch schickte.

Die „taz“ veröffentlicht heute Passagen aus einem Interview, das Schröder für eine Biografie über den früheren EKD-Vorsitzenden Wolfgang Huber gegeben hat. „Es ist nichts gut in Afghanistan“, sagt der Altkanzler in dem Gespräch – und wiederholt damit fast wortgleich die umstrittene Aussage Margot Käßmanns. „Dieser Satz von Frau Käßmann ist so banal wie richtig“, sagt Schröder.

Auf den Bundeswehreinsatz in Afghanistan angesprochen, antwortet er: „Gut meint ja, dass alle Ziele erreicht worden sind, die sind natürlich nicht erreicht worden.“ Dennoch hebt der Ex-Kanzler auch positive Aspekte hervor, die man nicht kleinreden dürfe. „Ob Frauen mehr Rechte haben in einem Land oder nicht, ist ganz wichtig. Das sollte auch Frau Käßmann ganz wichtig sein“, sagte Schröder.

Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser? Stimmt die Aussage, dass in Afghanistan nichts gut ist? Oder hat der internationale Militäreinsatz dem Land vielleicht doch geholfen? Beteiligen Sie sich an unserer Debatte! Nutzen Sie dazu einfach die Kommentarfunktion.

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