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Politik: Leyen will Generationenhäuser in jedem Landkreis

Salzgitter - Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat in Salzgitter das Bundesprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ gestartet. „Wir möchten, dass in den nächsten Monaten in allen 439 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands ein Mehrgenerationenhaus ans Netz geht“, sagte die Ministerin beim Besuch des Mehrgenerationenhauses Salzgitter.

Von Hans Monath

Salzgitter - Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat in Salzgitter das Bundesprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ gestartet. „Wir möchten, dass in den nächsten Monaten in allen 439 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands ein Mehrgenerationenhaus ans Netz geht“, sagte die Ministerin beim Besuch des Mehrgenerationenhauses Salzgitter. Die Bundesregierung stellt für das Modellprojekt insgesamt 88 Millionen Euro bereit. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten die 439 ausgewählten Hauser jährlich 40 000 Euro.

Mehrgenerationenhäuser sind soziale Begegnungs- und Dienstleistungszentren für Menschen unterschiedlicher Lebensalter. Sie sollen Bindungen und Beziehungen zwischen verschiedenen Generationen ermöglichen, die wegen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels in Deutschland immer seltener in klassischen Familienstrukturen erlernt und eingeübt werden können.

Es gehe darum, die „Grundprinzipien des Gebens und Nehmens in neue Strukturen zu übertragen“, sagte von der Leyen. Dazu solle ein Haus vier Generationen umfassen und Generationenbeziehungen auch ohne verwandtschaftliche Beziehungen ermöglichen. Die neuen Einrichtungen müssen demnach mehrere Kriterien erfüllen: So sollen alle vier Lebensalter, nämlich Kinder und Jugendliche, Erwachsene, junge Alte (über 50 Jahre alt) und Hochbetagte einbezogen werden. Die Einrichtung muss den Menschen generationenübergreifende Angebote machen, darunter Kinderbetreuung. Zudem müssen in dem Projekt Freiwillige und Angestellte auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten. Träger des Hauses Salzgitter ist das SOS Kinderdorf.

Die neuen Einrichtungen sollten „Drehscheiben für Dienstleistungen“ werden, sagte die Politikerin. Dies könne den Wäscheservice, einen Computerkurs für Internetbanking, das Angebot einer „Leih- oma, Mittagstische für Schulkinder oder Krabbelgruppen umfassen.

Der Plan zum Ausbau von Mehrgenerationenhäusern gilt als wichtigstes eigenes Projekt, das die damals neue Ministerin im Jahr 2005 im Koalitionsvertrag verankern konnte. Mit ihrem Subsidiaritätsgedanken entsprechen sie den in der CDU verbreiteten Prinzipien der christlichen Gesellschaftslehre.

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