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Libanon-Krieg: Palästinensisches Flüchtlingslager bombardiert

Erstmals seit dem Beginn der Offensive hat Israel ein palästinensisches Flüchtlingslager im Südlibanon angegriffen und dabei mindestens zwei Menschen getötet. Bei einem weiteren Angriff starb eine fünfköpfige Familie.

Saida - Die Marine bombardierte nach Angaben der libanesischen Polizei in der Nacht zu Mittwoch das Lager Ain Heloue in der Nähe von Saida, in dem etwa 50.000 Flüchtlinge leben. Zunächst seien zwei Getötete aus den Trümmern eines zerstörten Hauses geborgen worden, hieß es nach Krankenhausangaben. 15 Menschen, unter ihnen mindestens fünf Kinder seien verletzt worden. Das zerstörte Haus grenze an ein Zentrum, das dem radikalen Fatah-Führer Munir Makdah unterstehe. Auch dieses Gebäude sei beschädigt worden.

Nach Angaben der Polizei wurden zwei Granaten von der israelischen Marine in Richtung des Lagers abgefeuert. Palästinensische Quellen teilten dagegen mit, das Lager sei von einem israelischen Aufklärungsflugzeug angegriffen worden. Ain Heloue ist das größte Flüchtlingslager im Libanon. Neben den Palästinensern suchten dort seit Beginn der israelischen Offensive Mitte Juli auch rund tausend Libanesen Schutz vor den Angriffen.

Bei einem israelischen Luftangriff starb am Mittwochmorgen eine siebenköpfige Familie. Bei den Toten handele es sich um ein Mitglied des politischen Flügels der Hisbollah, seine Ehefrau und seine fünf Kinder, teilte die libanesische Polizei mit. Das Haus, in dem die Familie in der Ortschaft Matschghara im Süden des Bekaa-Tals wohnte, sei bei dem Bombardement zerstört worden. Die Familie wurde den Angaben zufolge unter den Trümmern des eingestürzten vierstöckigen Gebäudes begraben. (tso/AFP)

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