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Libanon: Nasrallah zeigt Kompromissbereitschaft

Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah hat nach Angaben der Arabischen Liga Vorschläge für einen Ausweg aus der politischen Krise seines Landes akzeptiert.

Dubai/Beirut - Der Libanon-Sondergesandte der Liga, Mustapha Ismail, sagte dem arabischen Satellitensender El Arabija, Nasrallah habe den Vorschlägen im Grundsatz zugestimmt. Ähnlich hatte sich zuvor ein Liga-Vertreter in der saudiarabischen Hauptstadt Riad geäußert. Einzelheiten aus dem Sieben-Punkte-Plan wurden zunächst nicht bekannt.

In Beirut gingen am Sonntag erneut schätzungsweise hunderttausende Demonstranten auf die Straßen, um den Rücktritt von Ministerpräsident Fuad Siniora und seiner Regierung zu fordern. "Der Wechsel naht" war auf Transparenten zu lesen. Über Lautsprecher wurde eine Rede Nasrallahs verbreitet, der kürzlich angekündigt hatte, die Proteste würden solange fortgesetzt, bis die Opposition vollständig an der Macht beteiligt werde.

Der christliche Ex-General Michel Aoun drohte Siniora in einer Rede an, sollte die Regierung nicht binnen der nächsten Tage durch ein Kabinett der nationalen Einheit abgelöst werden, werde die Opposition eine Übergangsregierung einsetzen. Diese werde vorgezogene Parlamentswahlen vorbereiten.

In der nordlibanesischen Stadt Tripoli gingen Anhänger Sinioras auf die Straßen. Auf dem Messegelände der zweitgrößten Stadt des Landes versammelten sich nach Schätzungen ebenfalls hunderttausende Menschen. Der Libanon werde nicht mehr unter die Bevormundung durch Syrien geraten, sagte der Abgeordnete Saad Hariri. Auch werde sein Land kein Satellit des Iran mehr sein. Hariri ist ein Sohn des ermordeten Ministerpräsidenten Rafik Hariri. Syrien hatte sich im vergangenen April nach fast 30 Jahren Besatzung aus dem Libanon zurückgezogen. (tso/AFP)

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