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Libanon: Prozess gegen mutmaßlichen Kofferbomber vertagt

Der Prozess gegen einen der zwei mutmaßlichen "Kofferbomber" von Köln, Jihad Hamad, ist in Beirut nach nur 20-minütiger Verhandlung erneut vertagt worden.

Beirut - "Die Verhandlung wurde auf den 22. Mai verschoben. Der Richter hat es abgelehnt, den Prozess von Beirut nach Tripoli zu verlegen", sagte der Anwalt des Hauptangeklagten Jihad Hamad, Fawas Sakariyeh. Hamad und drei Mitangeklagte waren in der nordlibanesischen Stadt Tripoli festgenommen worden. Dort müsse deshalb auch die Verhandlung stattfinden, sagte Sakariyeh.

Nach Informationen von Justizkreisen möchte der Anwalt den Prozess bis Juni hinauszögern, weil dann der jetzt zuständige Richter von einem neuen Vorsitzenden abgelöst werden soll. Der jetzt zuständige Richter Abu Arradsch ist in Justizkreisen wegen seiner "harten Urteile in Terrorismusverfahren" bekannt.

Dem Hauptverdächtigen Hamad und den drei Mitangeklagten drohen bis zu 25 Jahre Haft und Zwangsarbeit. Hamad hatte vor Prozessbeginn gestanden, dass er am 31. Juli 2006 in Köln einen Sprengstoffkoffer in einem Regionalzug platziert hatte. Der zweite mutmaßliche Täter Youssef al-Hajdib wartet in der Bundesrepublik auf seinen Prozess. Das Verfahren gegen Hamad findet im Libanon statt, da es zwischen der Bundesrepublik und dem Libanon kein Auslieferungsabkommen gibt. (tso/dpa)

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