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Libanon: Schlauchboote mit fliehenden Extremisten versenkt

Die libanesische Marine hat zwei Schlauchboote mit Islamisten beschossen, die aus dem umkämpften Flüchtlingslager Nahr al Bared fliehen wollten.

Beirut - Die Kämpfer der Gruppe Fatah al Islam hätten versucht, mit Schlauchbooten zu entkommen, sagte ein Armeesprecher. Die Boote seien versenkt worden. Zahlen zu möglicherweise getöteten oder gefangen genommenen Extremisten nannte er nicht.

Gespannte Ruhe

Rund um das palästinensische Flüchtlingslager im Norden des Landes herrschte am Donnerstag gespannte Ruhe. Mehrere Dutzend Milizionäre halten sich dort noch verschanzt und weigern sich, zu kapitulieren. Ein großer Teil der 40.000 Bewohner hat das von der libanesischen Armee umstellte Lager nahe Tripoli inzwischen verlassen. Vor allem Frauen und Kinder seien aus dem Lager geflüchtet, hieß es. Rot-Kreuz-Mitarbeiter wollten im Laufe des Tages in das Lager gehen und Vorräte verteilen.

Am Mittag wird in Libanon der neue französische Außenminister Bernard Kouchner erwartet. Er wollte unter anderen mit Ministerpräsident Fuad Siniora und Parlamentspräsident Nabi Berri über die Lage sprechen.

Festnahmen nach Sprengstoffanschlag

Die libanesische Polizei soll nach dem jüngsten Sprengstoffanschlag drei Syrer festgenommen haben. In der vorwiegend von Drusen bewohnten Ortschaft Alej nahe Beirut war am Mittwochabend ein Sprengsatz in einem Geschäftsviertel explodiert. 16 Menschen wurden verletzt. Es war bereits der dritte Sprengstoffanschlag im Libanon seit dem vergangenen Wochenende.

Bei einem Einsatz gegen die Fatah al Islam in dem Lager im Norden Libanons wurden bislang seit Sonntag rund 70 Menschen getötet. Wegen der Kämpfe verließen inzwischen tausende Palästinenser das Lager. (tso/AFP/dpa)

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