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Gaddafi

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Libyen: Gaddafi ruft zum Dschihad gegen Schweiz auf

Die Beziehungen zwischen Libyen und der Schweiz gelten ohnehin als zerrüttet, doch der libysche Revolutionsführer legt noch nach. Muammar al-Gaddafi hat im Zusammenhang mit dem Verbot des Baus von Minaretten zum Heiligen Krieg gegen die Schweiz aufgerufen.

In einer Rede in Bengasi verurteilte Gaddafi am Donnerstag die Volksabstimmung in der Schweiz vom vergangenen Jahr. "Der ungläubigen und abtrünnigen Schweiz, die die Häuser Allahs zerstört, muss mit allen Mitteln der Dschihad erklärt werden", sagte er anlässlich eines Gedenktages an die Geburt des Propheten Mohammed. Jeder Muslime, der mit der Schweiz Geschäfte mache, sei ein "Ungläubiger", der sich gegen den Islam stelle. Ein Dschihad gegen die Alpenrepublik sei kein Terrorismus. Das Außenministerium in Bern wollte sich am Abend nicht zu dem Aufruf äußern.

Die Schweizer hatten sich im November bei einer Volksabstimmung dafür ausgesprochen, den Neubau von Minaretten zu verbieten. In der Schweiz, wo etwa 400.000 Muslime unter zusammen mehr als sechs Millionen katholischen und protestantischen Christen leben, gibt es derzeit vier Minarette.

Die Beziehungen zwischen Libyen und der Schweiz gelten als zerrüttet, seit im Juli 2008 ein Sohn Gaddafis in Genf vorübergehend festgenommen worden war. Erst Anfang der Woche konnte ein Schweizer Geschäftsmann nach monatelangem diplomatischem Tauziehen das nordafrikanische Land verlassen. Ein weiterer Schweizer wird weiterhin in Libyen festgehalten. (dpa/AFP)

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