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Update

Libyen: Rätselraten um Festnahme von Gaddafi-Sohn

Ein Sohn von Libyens langjährigem Machthaber Muammar el Gaddafi, Mutassim Gaddafi, soll nach Angaben der neuen libyschen Führung gefasst worden sein. Eine Bestätigung dafür steht aber noch aus.

In Libyen haben widersprüchliche Berichte über die angebliche Festnahme eines der Söhne des untergetauchten früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi für Verwirrung gesorgt. Nachdem Angehörige des libyschen Übergangsrats zunächst mitgeteilt hatten, dass Mutassim Billah al-Gaddafi in der Hafenstadt Sirte gefasst und nach Bengasi zum Verhör gebracht worden sei, konnte dies später in Bengasi nach einem Bericht des BBC in der Nacht zum Donnerstag offiziell nicht bestätigt werden. Eine eindeutige Klärung war in der Nacht zunächst nicht möglich.

Zunächst hatte es geheißen, der Gaddafi-Sohn sei von Soldaten des Übergangsrats gestellt worden, als er Sirte zusammen mit seiner Familie in einem Geländewagen verlassen wollte. In den vergangenen Wochen haben die einstigen Rebellen mehrmals die Festnahme von Gaddafi-Söhnen oder Vertrauten des Ex-Diktators gemeldet und gefeiert. Die Berichte erwiesen sich stets als falsch.

Zuletzt war Anfang Oktober die Festnahme des Gaddafi- Regierungssprechers Mussa Ibrahim gemeldet und kurz darauf dementiert worden. Im August wiederum wurde während der Kämpfe um Tripolis die Festnahme des vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchten Gaddafi-Sohnes Saif al-Islam gefeiert. Auch diese Berichte wurden wenig später dementiert.

Der 1975 geborene Karrieresoldat und Arzt war 2007 zum Chef des nationalen Sicherheitsrates berufen worden. Mutassim galt vor dem Beginn des Aufstandes in Libyen als der stärkste Konkurrent seines Bruders Seif el Islam um die Nachfolge an der Staatsspitze. Er soll zuletzt den Widerstand der Gaddafi-Anhänger im 360 Kilometer östlich von Tripolis gelegenen Sirte befehligt haben.

Mehrere Mitglieder des Gaddafi-Clans haben sich in den letzten Monaten ins Ausland abgesetzt, andere sind im Land untergetaucht. Wo sich der Ex-Diktator selbst aufhält, ist nicht bekannt. (dpa/AFP)

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