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Libyen: Verletzte bei Protesten gegen Gaddafi

Nach den Volksaufständen in Tunesien und Ägypten regt sich nun auch in Libyen Protest. Vor dem geplanten Tag des Zorns hat die Polizei in der Nacht zum Mittwoch eine regierungskritische Demonstration gewaltsam aufgelöst.

In der Stadt Bengasi, wo viele Gegner von Staatschef Muammar al-Gaddafi leben, wurden bei Zusammenstößen zwischen Anti-Regierungs-Demonstranten, Polizisten und Gaddafi-Anhängern in der Nacht zum Mittwoch mindetsens 38 Menschen verletzt. Das berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija. Nach Medienberichten warfen die Demonstranten Steine in Richtung Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein.

Im Internet wurden Amateurvideos veröffentlicht, auf denen im Dunkeln Hunderte von Männern und Frauen zu sehen sind, die rufen: "Das Volk will den Sturz des Regimes und "Gaddafi, raus, raus!". Aus regierungsnahen Kreisen hieß es, bei den Demonstranten habe es sich um "15 junge Menschen" gehandelt.

Die oppositionelle libysche Internet-Zeitung "Libya Al-Youm", die ihre Redaktion in London hat, schrieb, die Polizei habe Wasserwerfer eingesetzt, um die Demonstranten zu vertreiben. Es seien auch Steine geflogen, als sich Mitglieder der sogenannten Revolutionskomitees den Demonstranten entgegengestellt hätten.

m sozialen Netzwerk Facebook gibt es einen Aufruf zu Großdemonstrationen in allen libyschen Städten an diesem Donnerstag. Die Kundgebungen sollen an die Ereignisse des 17. Februar 2006 erinnern. Damals war eine Demonstration gegen die Mohammed-Karikaturen in Bengasi in eine Protestaktion gegen die libysche Führung ausgeartet. Es gab Tote und Verletzte. (dpa)

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