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Politik: Lichtblick am Arbeitsmarkt im November

Berlin - Erstmals seit 1994 waren in einem November weniger Menschen arbeitslos als im Vormonat. „Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich viel günstiger als jahreszeitlich üblich“, sagte der Vizechef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Heinrich Alt.

Berlin - Erstmals seit 1994 waren in einem November weniger Menschen arbeitslos als im Vormonat. „Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich viel günstiger als jahreszeitlich üblich“, sagte der Vizechef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Heinrich Alt. Verantwortlich für die positive Entwicklung sind nach Angaben der Behörde das milde Wetter, aber auch die steigende Beschäftigung, sowie weniger Entlassungen. Üblicherweise nimmt im November die Arbeitslosigkeit zu. Insgesamt waren 4,531 Millionen Menschen ohne Beschäftigung – etwa 25 000 weniger als im Oktober, aber rund 274 000 mehr als vor einem Jahr. BA-Vorstand Alt sprach von einem „Lichtblick“. Auch in Berlin ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Oktober zurück.

Die neue Bundesregierung wertete die Arbeitsmarktdaten als Bestätigung für ihren Kurs. Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) sagte, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mache „Mut“. Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) forderte Wirtschaftsverbände und Manager auf, den Standort Deutschland nicht schlecht zu reden. Damit es wieder aufwärts gehe, müsse der Zukunftspessimismus überwunden werden, sagte er im Bundestag. Die Opposition kritisierte den Kurs der großen Koalition. Grünen- Fraktionsvize Thea Dückert sagte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe bisher das Geheimnis nicht gelüftet, wie sie die vielen Millionen Arbeitslosen in Deutschland wieder in Arbeit bringen wolle.

Bundesweit lag die Arbeitslosenquote im November mit 10,9 Prozent leicht unter dem Oktoberniveau (elf Prozent). Im Westen verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 16 000 auf 3,081 Millionen (9,4 Prozent), im Osten um 9000 auf 1,45 Millionen (16,9 Prozent). Im Winter wird die Zahl der Arbeitslosen möglicherweise wieder über die Fünf-Millionen-Marke steigen. Je nach wirtschaftlicher Entwicklung und Witterung könne man im Januar und Februar aber auch knapp unter der Grenze bleiben, sagte BA-Vorstand Alt.

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